Prominent beraten

Handball im Norden

28.08.2017

Die SG-Spieler Holger Glandorf und Jannek Klein werden von der Agentur »Acorado Sports« beraten. Prominenter Teilhaber ist Stefan Effenberg. Wir haben mit dem »Tiger« über sein neuestes Projekt gesprochen.
Der eine ist Fußball Champions League-Sieger von 2001. Der andere hat die europäische Königsklasse 2014 im Handball geholt. Doch wie passen der ehemalige Profi-Fußballer Stefan Effenberg und Holger Glandorf von der SG Flensburg-Handewitt ansonsten zusammen? Ganz einfach, Glandorf gehört zu den Klienten der Agentur »Acorado Sports« bei der »Effe« einer der Teilhaber ist.

Gründer von »Acorado Sports« ist der Bremer Unternehmer Michael Hoffmann. Neben Effenberg Senior ist auch noch dessen Sohn Etienne einer der Manager der Agentur, die sich nicht auf das klassische Spielerberatungs-Tätigkeit, sprich das aushandeln von Verträgen und transferieren von Spielern, versteht.
»Zum einen geht es in erster Linie nicht um Fußball. Wir sind schon jetzt im Basketball, Handball, Motorsport und Reiten vertreten. Das ist das Schöne: nicht nur Fußball, Fußball, Fußball. Und dann geht es nicht darum, einen Sportler von A nach B zu transferieren«, so Stefan Effenberg.

Neben Glandorf gehören beispielsweise auch Reit­sport-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Sandra Auffahrt und SG-Talent Jannek Klein zu den Kunden.
Effenberg erklärt, worum es ihm und seinem Team geht: »Zum einen um die Vernetzung zwischen den Sportarten. Das Querdenken, womit wir die Persönlichkeiten voranbringen, mit denen wir zusammen arbeiten. Ich bin kein Motorsport-Experte, aber ich kann trotzdem tausend Geschichten aus meiner Karriere erzählen, die einem Motorsportler vielleicht weiterhelfen.«
Hoffmann sagt dazu: »Vor allem die Zeit nach der Karriere steht bei uns im Mittelpunkt«.
Der Mann, der zuvor über ein Jahrzehnt Vorstandsvorsitzender vom Luft- und Raumfahrtcluster Aviabelt war, erklärt, wie alles anfing. »Ich war immer schon sportbegeistert und habe mich stets gefragt, warum niemand aus der Wirtschaft beratend im Sport tätig ist. Ich wollte es dann selber versuchen.« Er lernte Effenberg kennen und es entwickelte sich Vertrauen. Zudem war der »Tiger« angetan von Hoffmanns Idee, da er sich an die Anfänge seiner eigenen Karriere erinnerte. Damals fühlte er sich in seiner Agentur als einer von vielen und nicht wahrgenommen. Deshalb setzt »Acorado Sports« auch auf wenige ausgewählte Sportler und einen familiären und freundschaftlichen Ansatz.

Dieser hat auch Glandorf überzeugt. »Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich einen Berater habe und diesen in meinem Alter nicht mehr wechseln möchte«, so der 34-Jährige, der dennoch von Hoffmann und dessen Konzept angetan war. Dies zielt im Fall von Glandorf eher auf dessen Vermarktung ab. »Wir haben es natürlich akzeptiert, dass Holger seinen Berater hat, aber wir konnten ihm beispielsweise einen Vermarktungsvertrag mit Puma vermitteln«, so Hoffmann, der auch sagt: »Natürlich wollen wir irgendwann die Sportler komplett Beraten und auch deren Verträge aushandeln, aber nicht um jeden Preis«.
Deshalb hat »Acorado Sports« beispielsweise auch Klein unter Vertrag genommen. »Wir hoffen natürlich, dass Jannek irgendwann Holgers Nachfolger wird«, so Hoffmann. Und weiter: »Es sind aber vor allem junge Leute in Sportarten, bei denen man während seiner aktiven Zeit nicht bis an sein Lebensende aussorgen kann, die wir beraten wollen. Leute die zu uns passen, Weitblick und Potenzial haben. Ein Vertrauensverhältnis lässt sich natürlich am besten aufbauen, wenn man von Anfang an zusammenarbeitet und auch die Familien kennenlernt. So haben wir es bei Holger und Jannek gemacht«.
Und so wollen es die Macher von »Acorado Sports« auch in Zukunft handhaben.
»Ich freue mich schon auf Handball in Flensburg mit Holger Glandorf. Ich mag es nicht, am Telefon mal zu sagen: 'Viel Glück' – und das wars. Du brauchst mal ein Gesicht dazu. Wir wollen natürlich ein persönliches Verhältnis, Family-Feeling«, so Effenberg, der in den kommenden Wochen persönlich im hohen Norden vorbeischauen will.

Ruwen Möller

Der Artikel stammt aus unserer Sonderbeilage "Handball im Norden".