»Uns zeichnet aus, dass wir auch in einer Phase, in der wir nicht unseren Ansprüchen gerecht werden, ruhig und cool bleiben», sagte Machulla gegenüber Flensborg Avis. »Wir wissen was wir können und haben den Spielern signalisiert, dass wir an sie glauben, weil es die Mannschaft der Zukunft ist«, ergänzte er. Die beiden jüngsten Auftritte hätten gezeigt, was für eine Qualität in seinem Team stecke. Gegen Lemgo um den Ex-Flensburger Dani Baijens waren Torbjørn Bergerud, Magnus Rød und der agile Spielmacher Jim Gottfridsson die herausragenden Akteure. Keeper Bergerud glänzte mit 16 Paraden; nur etwas mehr als die Hälfte aller gegnerischen Würfe ließ er passieren. Der Norweger profitierte auch davon, dass Johannes Golla und Jacob Heinl im Mittelblock stark verteidigten. Und vorne erwischte Rød einen Sahnetag: Neun Würfe, neun Treffer. Besonders sehenswert war sein Tor zum Pausenstand, das er auf Zuspiel von Simon Jeppsson per Kempa-Trick erzielte.Jeppsson konnte nicht nur in dieser Szene neues Selbstvertrauen tanken. »Simon war gut drauf. Und um seinen Flow nicht zu unterbrechen, habe ich Michal Jurecki draußen gelassen«, erklärte Machulla. Ansonsten wechselte er munter durch. Zumal die Partie nach einem 7:0-Lauf zum 24:12 (50. Minute) frühzeitig entschieden war. Auf den Flügeln durften Marius Steinhauser und Marvin Lier ran. Und während der etwas übereifrige Youngster Niels Verstejnen vergeblich versuchte, sich in die Torschützenliste einzutragen, zeigte der routinierte Holger Glandorf in der Abwehr, wie sehr er der Mannschaft noch helfen kann. Positiv auch: Magnus Jøndal verwandelte vor den Augen von Vereinslegende Lars Christiansen, der sich das erste Spiel nach seiner Aufnahme in das Trainerteam der SG von der Tribüne aus ansah, alle drei Siebenmeter. Auf einen möglichen Zusammenhang angesprochen, lachte Machulla und meinte schmunzelnd: »Wenn es reicht, dass Lars in der Halle ist, nehmen wir ihn jetzt natürlich immer mit«. Christiansens Aura allein wird wohl nicht reichen, um den Aufwärtstrend am Sonntag (17 Uhr/live Sky) beim Auswärtsspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain fortzusetzen. Machulla weiß: »Das ist eine der schwersten Aufgaben überhaupt.« Doch bei allem Respekt zeigte er sich vor der Abreise durchaus zuversichtlich: »Ihre Spielweise liegt uns. Die Stimmung ist gut, wir haben ordentlich Selbstvertrauen getankt und werden mutig auftreten, um dort etwas Zählbares mitzunehmen.« Ein leichtes Fragezeichen steht hinter der Belastbarkeit von Gøran Søgard Johannesson, der sich in Lemgo eine starke Prellung an der Hüfte zugezogen hat. »Wir müssen gucken, ob er schmerzfrei spielen kann«, sagte Machulla über den Norweger, der bereits das erste Spiel gegen Paris wegen einer Fußverletzung verpasst hatte. Am Sonnabend um 12 Uhr fliegen die Flensburger mit einer Charter-Maschine vom dänischen Sønderborg aus in die französische Hauptstadt. Das Abschlusstraining findet dort am Abend um 17.30 Uhr statt. Mut machen dürfte Machulla auch das Hinspiel gegen PSG vor zehn Tagen. Zwar musste sich seine Mannschaft vor heimischer Kulisse mit 29:30 geschlagen geben. Nach den folgenden Darbietungen gegen Göppingen und Lemgo markierte die knappe Niederlage im Rückblick aber eine Wende zum Positiven.
Robby Echelmeyer
TBV Lemgo Lippe: Wyszomirski, Johannesson – Elisson 4/1, Kogut, Guardiola 1, Carlsbogard 3, van Olphen, Theuerkauf 2, Schagen, Zerbe 1, Cederholm 2, Bartok 3, Hangstein 1, Klimek 1, Baijens SG Flensburg-Handewitt: Bergerud, Buric n. e. – Golla 2, Lier, Glandorf, Svan 2, Jeppsson 3, Jøndal 3/3, Steinhauser, Versteijnen, Heinl, Zachariassen 3, Johannessen 2, Gottfridsson 3, Rød 9 Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen) Zeitstrafen: 1:4 (van Olphen – Golla, Lier, Heinl, Zachariassen) Siebenmeter: 3/1:3/3 (Elisson scheitert zwei Mal an Bergerud) Zuschauer: 3679
PSG - SG FleHa | |
Liga: | CL-Männer Gruppe A |
Anstoss: | So - 17.11. 17:00 Uhr |
Spieltag: | 8. Spieltag |
Ergebnis: | 32 : 30 |
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