Über 8:4 (15.) hieß es bald12:7 (23.). Doch dann der Schock: Berlins dänischer Kreisläufer leistete sich gegen Anders Zachariassen ein Stürmerfoul. Beide segelten zu Boden und Karlsson gleich mit. Der Spielführer landete unter ihnen und hielt sich sofort den Rücken. Mit Hilfe der Anfeuerungsrufe von der Stehtribüne richtete er sich wie ein angeschlagener Schwergewichtsboxer wieder auf. Die Schmerzen waren ebenso deutlich zu sehen, wie der Banner, den die SG-Fans in der Halle angebracht hatten. Darauf stand geschrieben: "KAPITÄN VORBILD LEGENDE - TACK FÖR 10 OFÖRLÖMLIGA ÅR, TOBBE" (danke für 10 unvergessliche Jahre). Diese schienen in diesem Moment abrupt zu Ende. Karlsson schleppte sich auf die Bank, wurde dort zunächst behandelt, ging nach einigen Minuten aber in Richtung Kabine. In der Pause war noch nichts Genaues zu erfahren, aber Karlsson kehrte zum zweiten Durchgang nicht zurück.
Der
deutsche Nationalspieler Johannes Golla ersetzte ihn fortan. Mit Beginn des zweiten Durchgangs wurde Berlin etwas stärker und verkürzte auf 12:16 (37.). Die Hausherren behielten die Partie jedoch im Griff und setzten sich erneut mit sechs Toren ab (19:13/43.). Mittlerweile war auch Karlsson wieder in der Halle und fieberte von der Bank aus mit. Bei der 10ten Parade von Torwart Benjamin Buric jubelte er gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft an der Seitenlinie. Magnus Rød traf auf der anderen Seite zum 22:15 (50.). Es war die endgültige Vorentscheidung - das wussten auch die Fans.Auf der Tribüne wurde die Fangesang-Hitparade ausgepackt. Von "Flensburg ist viel schöner als Berlin", über "Torwartfehler" und "Wer nicht hüpft der ist ein Kieler" war alles dabei. Der Klassiker "Die Nummer Eins im Land sind wir" fehlte natürlich ebenso wenig wie die Titelmelodie: "Deutscher Handballmeister SG W".Bis es tatsächlich soweit ist, muss sich die SG-Familie aber noch bis zum 9. Juni gedulden. Die Hausaufgaben sind erledigt, jetzt müssen sie nur noch abgegeben werden.
Ruwen Möller
Weitere Informationen im Laufe des Abends und am Donnerstag. Die Nachlese zum Spiel in der gedruckten Flensborg Avis gibt es auf Grund des Feiertags am Freitag.
Statistik
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud n. e. – Karlsson, Golla 1, Hald n. e., Glandorf, Svan 4, Wanne 7/4, Jeppsson n. e., Jøndal n. e., Steinhauser n. e., Zachariassen 1, Johannessen 1, Gottfridsson 3, Lauge 3, Rød 6,
Füchse Berlin: Heinevetter, Semisch – Elisson 4, Holm 1, Struck, Mandalinic, Gojun, Lindberg 1, Zachrisson 3, Schmidt 1, Reißky 1, Koch, Marsenic 2, Drux 5
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 4/4:1/- (Buric hält gegen Lindberg)
Zeitstrafen: 2:3 (Lauge, Glandorf - Drux, Gojun, Koch)
SG FleHa - Füchse Berlin | |
Liga: | Bundesliga |
Anstoss: | Mi - 29.05. 18:30 Uhr |
Spieltag: | 33. Spieltag |
Ergebnis: | 26 : 18 |
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