»Flo und ich kennen uns schon lange«
Wie haben denn Ihre Freunde und die Familie darauf reagiert?
Kevin Schulz: Wie das so ist. Das Handy stand erstmal nicht mehr still den ganzen Sonntag. Ich habe viele Glückwünsche bekommen, viele Anrufe, viele WhatsApp-Nachrichten. Alle haben sich mit mir gefreut.
War dieser Spielzug, mit dem finalen Abspiel von Florian Meyer zu Ihnen, so eingeübt?
Kevin Schulz: Eingeübt und einstudiert war er nicht. Aber Flo und ich kennen uns ja schon sehr lange, seit mittlerweile zehn Jahren, glaube ich fast. Da kennt man schon die Laufwege. Und dann hat das sehr gut geklappt.
Wie war das denn vor dem Spiel. Ihr habt Euch schon eine Chance ausgerechnet?
Kevin Schulz: Wir wissen ja, was wir können. Und wir wussten auch, dass, wenn wir kompakt stehen, es schwer ist, gegen uns ein Tor zu schießen. Und je länger es 0:0 steht, dann kommt es irgenwann, dass sie nervös werden. Und dass wir dann so ein 1:0 noch vor der Halbzeit schießen, ist dann ja perfekt. Denn verteidigen können wir ja. Deswegen haben wir uns schon was ausgerechnet, aber dass es dann auch so klappt, damit rechnet man ja nicht unbedingt.
Das Zentrum dichtmachen
Sie sind ein Spieler, der längst nicht immer in der Startaufstellung steht. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft?
Kevin Schulz: Wenn ich spiele, dann versuche ich natürlich das Beste zu geben für die Mannschaft. Ich habe ja davor vier Spiele quasi nicht gespielt und habe dann erfahren, dass ich spielen darf. Und wenn man dann spielen darf, dann muss man auch versuchen zu liefern. Und diesmal hat es, glaube ich, ganz gut geklappt, auch wenn da immer ein bisschen Glück dazugehört.
Was war denn Ihre Aufgabe im Spiel? ja sicherlich nicht, in der 35. Minute das 1:0 zu schießen?
Kevin Schulz: Insgesamt waren wir ja mit Jürgi (Kapitän Christian Jürgensen, Red.), Domo (Dominic Hartmann, Red.) und mir quasi drei Sechser, oder drei Achter. Das Zentrum sollte zu sein, damit Bochum nicht durch das Zentrum kommt. Im Endeffekt sollten wir die Kompaktheit herstellen. Und das hat ja geklappt.
Das kann man wohl sagen. Wo sind Sie am Sonntag um 18 Uhr, wenn die zweite Runde im DFB-Pokal ausgelost wird? Und wer sollte am liebsten als Gegner aus dem Lostopf gezogen werden?
Kevin Schulz: Wo ich bin? Wahrscheinlich zu Hause auf der Couch, wenn wir uns nicht irgendwo alle mit der Mannschaft treffen und das anschauen. Und Gegner: da gibt es zwei Optionen. Entweder, dass wir einen richtigen Kracher bekommen, so dass es ein Erlebnis oder ein Event ist. Oder eben, dass man nochmal einen bisschen unterklassigen Gegner oder Zweitligisten bekommt, wo man sich eine Chance ausrechnet. Eine von diesen beiden Optionen wäre schön, finde ich.
Und wenn Sie sich festlegen müssen? Was wäre Ihnen lieber?
Kevin Schulz: Kann ich nicht. Ist schwer. Aber wenn ich muss, dann lieber eine Mannschaft, bei der wir uns eine kleine Chance ausrechnen können. Weil man spielt ja nunmal Fußball, um zu gewinnen und nicht, um an irgendeinem Event teilzunehmen.
Marc Reese
mr@fla.de