»Das darf uns nicht passieren«
Seit dem 19. August, dem Pokal-Auftakt, ist Machulla mit seiner SG unterwegs und als Cheftrainer in der Verantwortung. Seitdem sind wettbewerbsübergreifend 18 Spiele absolviert. Zehn in der Liga (7 Siege, 1. Remis, 2 Niederlagen), fünf in der Champions League-Vorrunde (2 Siege, 2 Remis, eine Niederlage) und drei im Pokal (zwei Siege, eine Niederlage), wo das bittere Achtelfinal-Aus gegen die Füchse Berlin vergangene Woche noch immer schmerzt. »Das soll und darf nicht passieren, schon gar nicht zu Hause«, ärgert sich Machulla.
Vieles liegengeblieben«
Doch wie geht es dem Mann, der in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Ljubomir Vranjes, dem er jahrelang als Assistenzcoach zur Seite stand, eigentlich? Mit der weit größeren Verantwortung? »Die letzte Zeit war sehr intensiv. Vieles ist liegengeblieben und die Familie kam viel zu kurz. Das wusste ich. Alles optimal zu gestalten, für die bestmögliche Vorbereitung zu sorgen bedarf eines großen Zeitaufwands«, erklärt Maik Machulla. Und wie das so ist, als Cheftrainer durch ein Wechselbad der Gefühle zu gehen, wunderschöne Siege und bittere Niederlagen zu erleben, weiß Machulla nach etwas mehr als 100 Tagen als Headcoach allemal.
»Ein Riesenspaß«
»Mir macht das alles einen Riesenspaß. Natürlich mehr nach Siegen und Erlebnissen wie gegen die Rhein-Neckar Löwen, Paris oder Melsungen als bei einer Nieedrlage wie in Leipzig«, erklärt Maik Machulla. Er sieht seine Mannschaft »auf einem guten Weg, auch wenn wir schon den einen oder anderen Tiefschlag verkraften mussten und Punkte haben liegenlassen«, sagt Machulla. Bei seinen jungen Spielern beobachtet der 40-Jährige eine »tolle Entwicklung«. Ihm geht es nun vor allem darum, Konstanz in die Leistungen reinzubringen. »Zu hohe Wellen« sieht er etwa zwischen dem fulminanten Champions League-Heimsieg gegen Paris und dem ernüchternden 22:25 in der Bundesliga in Leipzig. »Das ist noch nicht gut genug«, weiß Machulla.
Wohltuende Pause für die Leitwölfe
Aus seiner Sicht kommt die kurze Pflichtspielpause für die SG momentan zu einem guten Zeitpunkt. »Es tut gut, den Akku ein wenig aufzuladen. Allerdings sind wir eine Mannschaft, die viele Nationalspieler hat. Die, die eigentlich eine Pause bräuchten, kriegen keine«, sagt Machulla zwar. Seinen Routiniers - wie dem Dänen Thomas Mogensen oder den schwedischen Routiniers Mattias Andersson und Tobias Karlsson (die allesamt ihre Nationalmannschafts-Karriere beendet haben) - würde die kurze Erholung jedoch sicherlich gut tun.
Marc Reese