Kühne: »Total in die Hose gegangen«

Hamburger SV/Bundesliga

22.07.2018

Hamburg. Investor Klaus-Michael Kühne hält sein Engagement beim Hamburger SV zwar für gescheitert, er sagt dem norddeutschen Fußball-Zweitligisten aber eine bessere Zukunft voraus. »Ganz so düster, wie es immer dargestellt wird, ist es natürlich nicht. Meine rund 20-prozentige Beteiligung an der AG ist nicht gerade besonders stabil, aber der HSV ist eine Institution, die wird nicht vergehen und die wird auch wieder bessere Zeiten erleben«, sagte der 81 Jahre alte Milliardär in einem Interview der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Samstag).»Der führende Hamburger Fußballclub - das muss ja à la longue mal wieder etwas werden. Daran eine nicht unmaßgebliche Beteiligung zu besitzen, hat aber schon seinen Wert«, befand Kühne.Die kolportierte Zahl von 100 Millionen Euro, die er in den HSV gesteckt haben soll, sei etwas übertrieben, da es auch Rückflüsse gegeben habe. 

»Total in die Hose gegangen«

»Aber sie ist auch nicht ganz falsch«, meinte er. Es seien 60 Millionen Euro Anteile in dem derzeit mit 300 Millionen Euro bewerteten Verein. »Insofern bin ich so unglücklich nun auch wieder nicht«, sagte der in der Schweiz lebende Hamburger. Das Geldverdienen habe für ihn aber nie im Vordergrund gestanden. Es sei ihm darum gegangen, dass der Verein eine stabile und in der Bundesliga gut etablierte Mannschaft zusammenstelle, sagte der Logistikunternehmer. »Beim HSV ist das nun total in die Hose gegangen, das muss man klar sagen. Da waren alle Versuche umsonst«, betonte er. Der Verein könne sich immer noch keine großen Sprünge leisten, »aber nachdem ich beschlossen habe, die weitere Förderung einzustellen, kommen sie ja offensichtlich auch alleine klar, eine Mannschaft für die Zweite Liga zu formen.« Sein vor kurzem verkündeter Investitionsstopp sei kein Dogma. »Ich sage jetzt auch nicht, ich bleibe lebenslänglich bei meiner Position. Erst einmal bleibe ich Fan, sehe alle Spiele im Fernsehen an und zittere mit, auch in der Zweiten Liga, und auch wenn das jetzt viel mühsamer wird wegen der Anstoßzeiten.« dpa