Kozina will Revanche

Handball

30.08.2018

Wenngleich der ehemalige Flensburger Krešimir Kozina seinen Ex-Kollegen die Deutsche Meisterschaft gönnt, soll es im ersten Saisonspiel in der Flens-Arena für Göppingen diesmal anders laufen.
Wenngleich die SG Flensburg-Handewitt in der Vorbereitung inklusive dem Supercup mehrere Niederlagen verzeichnen musste, sind die Flensburger in der heimischen Flens-Arena in diesem Jahr noch ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage gab es im Dezember 2017 gegen den THW Kiel. Und so soll es bleiben, wenn es nach SG-Trainer Maik Machulla und seiner Mannschaft geht.
Der Ex-Flensburger Krešimir Kozina sieht dies allerdings etwas anders. Im ersten Heimspiel für Flensburg geht es gegen Kozina und dessen Team-Kollegen von Frisch Auf Göppingen.
Nach der Niederlage im letzten Saisonspiel gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen, die der SG letzten Endes zur Meisterschaft verholfen hat, will der Kroate Revanche.

»Es wird nicht leicht, in der Flens-Arena ist niemand Favorit, außer Flensburg selbst. Aber wir sind gut vorbereitet und guter Dinge«, so Kozina.
Er selbst fühlt sich fit für die Saison, auch wenn er während der Vorbereitung etwas übermüdet war. Der 28-Jährige wurde nämlich vor Kurzem zum ersten Mal Vater einer Tochter.
»Flensburg hat viele junge Spieler bekommen, zwei neue Torhüter, das wird sicherlich Zeit brauchen. Aber das System und der Kampfgeist der Mannschaft wird sich trotz der jungen Spieler nicht wirklich verändern. Flensburg ist immer Flensburg«, sagt Kozina.
Das Saisonfinale am 3. Juni jedenfalls wird dem Kreisläufer noch lange in Erinnerung bleiben.
»Wir hatten viele Verletzte und am Ende nur sieben Spieler übrig. Wir hatten wirklich Angst vor einer Katastrophe, denn ganz Deutschland, was sage ich, die ganze Handball-Welt hat auf uns und unser Spiel geschaut. Wir hatten zwar, im Gegensatz zu Flensburg, nichts zu verlieren, aber wir wollten uns trotzdem nicht geschlagen geben. Wir haben gekämpft, und das haben auch die Flensburger Fans respektiert und uns am Ende applaudiert«, sagt der kroatische Nationalspieler.
Einige Zeit sah es sogar so aus, dass die Rhein Neckar Löwen den Flensburgern die Meisterschaft doch noch vor der Nase wegschnappen, denn mehrmals erkämpfte sich Göppingen im Meister-Krimi an der Förde die Führung.
»Flensburg war unter einem enormen Druck, es war nicht leicht für sie und das hat man gemerkt«, sagt Kozina. Zum Schluss riss die SG das Ruder allerdings doch noch rum. Der Rest ist Geschichte.
»Die SG hat die Meisterschaft in den letzten Jahren immer wieder unglücklich verpasst. Diese Saison haben sie bis zum Schluss die Nerven behalten und das haben die Löwen nicht. Daher ist die Meisterschale verdient in Flensburg«, sagt Kozina.
Trotz der Niederlage seiner Mannschaft freute er sich dementsprechend für Flensburg.
»Besonders Spielern wie Thomas Mogensen und Mattias Andersson gönne ich diesen Titel von ganzem Herzen. Sie haben jahrelang dafür gearbeitet und jeden Tag und jedes Spiel alles gegeben«, so der kroatische Internationale. Mehr als ein Bier mit den alten Bekannten war allerdings leider nicht drin, denn statt mit ihnen die Meisterschaft zu feiern, ging es für die Mannschaft wieder in den Bus und in Richtung schwäbische Heimat.
Kozina, der von Flensburg zunächst zu den Füchsen Berlin wechselte, bevor er einen Vertrag bei Göppingen unterschrieb, hat sich jüngst vorzeitig bis 2021 an die Baden-Württemberger gebunden. Der Leistungsträger bleibt Frisch Auf also bis auf Weiteres erhalten.
Lennart Adam

Der Text stammt aus unserer Sonderbeilage »Handball im Norden«, die beim Spiel gegen Göppingen verteilt wird. Zur digitalen Ausgabe geht es hier

Spielinfos
SG FleHa - FA Göppingen
Liga: Bundesliga
Anstoss: Do - 30.08. 19:00 Uhr
Spieltag: 2. Spieltag
Ergebnis: 26 : 15
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