»Königsklasse«: Es geht wieder los für die SG

Handball

12.02.2017

Flensburg. Nach dem erfolgreichen Start in die zweite Hälfte der Bundesliga-Saison wartet am Sonntag der Wiederbeginn im Europacup auf die SG Flensburg-Handewitt. Der Derbysieger (30:29 gegen den THW Kiel) aus der Fördestadt ist in Polen bei Wisla Plock zu Gast. Es ist der 10. Spieltag in der Vorrunden-Gruppe A, in der die SG aktuell Dritter und Polens Vizemeister Sechster ist. »Es wird hart«, so Ljubomir Vranjes. Der Trainer der SG weiter: »Plock ist auswärts ein starker Gegner und zu Hause sowieso. Es ist eine Mannschaft mit viel Qualität.« Bester Beweis: Ein 24:22-Heimsieg gegen den THW Kiel, den die Polen mit einem 24:24-Remis in Kiel bestätigten. Doch nicht nur der THW, auch die SG bekam bereits die Stärke der Polen zu spüren. Im Hinspiel erkämpfte sich Flensburg einen mühsamen 22:20-Erfolg. Damals lag die SG zunächst 1:7 hinten. In einer Auszeit forderte Vranjes die SG-Fans lautstark auf, sein Team gefälligst zu unterstützen. Hinterher entschuldigte sich der Trainer in einem offenen Brief für seinen emotionalen Ausbruch und die Wortwahl. »Ach das war das Spiel«, so Vranjes am Freitag nach dem letzten Training in der heimischen Duburghalle. »Darüber wollen wir jetzt nicht mehr sprechen«, so der Schwede, der am Sonnabend mit seiner Mannschaft über Hamburg und Warschau nach Plock reisen wird. Vielmehr schaute er auf die Qualität des Gegners. Die hat er im Kollektiv ausgemacht. »Sie haben einen ausgeglichenen und breiten Kader. Superstars gibt es keine, die Spieler brauchen sich gegenseitig, um ihre Stärken auszuspielen.« Diese sieht Vranjes vor allem in der Defensive und bei den Keepern. »Piotr Przybecki macht einen guten Job«, lobt Vranjes seinen Trainer-Kollegen. 

SG will Heinl halten

Ein guter Job ist auch von Vranjes gefordert, denn der Coach muss sich wieder etwas einfallen lassen. Nach dem Ausfall von Tobias Karlsson haben Henrik Toft Hansen und Jacob Heinl gegen Kiel den Mittelblock gebildet. Gegen Plock sind beide sicherlich erneut erste Wahl, aber auch Anders Zachariassen, Rasmus Lauge, Petar Djordjic und Jim Gottfridsson sind laut Vranjes Optionen.Da auch Johan Jakobsson, der am Freitag gemeinsam mit Karlsson in Zivil beim Training vorbeischaute, weiter ausfällt, hat die SG reagiert. Der A-Jugendliche Jannek Klein wurde vorübergehend in den Profi-Kader befördert. »Er ist jung, aber unglaublich talentiert«, so Vranjes über den 17 Jahre alten Linkshänder, der sich sogar einen Tag Schulfrei nehmen musste, damit er mitreisen kann. Das wird er allerdings gerne getan haben, denn Vranjes versprach: »Er wird nicht nur als Zuschauer mitfahren, er wird spielen«. Der SG-Coach hatte bereits angekündigt, dass er dem einzig verbliebenen Linkshänder im Rückraum, Holger Glandorf, im Europacup Pausen geben wolle, da die Konzentration auf der Meisterschaft liegt. Daher wird Klein laut Vranjes wohl auch »bis zum Ende« in der Königsklasse dabei sein. »Er hat sich einen Einsatz verdient«, so Vranjes, der sich freut, dass die Zusammenarbeit mit dem SG-Nachwuchs und der Flensburg Akademie »bestens funktioniert«. Als Dauer-Ersatz für Jakobsson sieht die SG Klein aber nicht. Stattdessen wurde Mark Bult verpflichtet. SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke verzichtete extra auf die Reise nach Polen und nahm den Neuzugang am Sonntag in Flensburg in Empfang. Außerdem hatte Schmäschke Zeit, um neue Arbeitspapiere für Heinl vorbereiten. »Wir wollen gerne mit ihm verlängern und sind in guten Gesprächen«, so Schmäschke, der noch am Freitag nach dem Training ein Vier-Augen-Gespräch mit Heinl führte. 
Ruwen Möller

Resume

SG Flensburg-Handewitt tager søndag (kl. 17.30) hul på årets Champions League-turnering. Det sker med en udekamp hos polske Wisla Plock. Efter Johan Jakobssons skade har SG taget U19-spiller Jannek Klein med i truppen. I weekenden vil SG præsentere en ny spiller, og klubben ønsker at forlænge med Jacob Heinl.