Am Drehort in Liverpool lernte Bretschneider auch den Schauspieler Mathias Harrebye-Brandt kennen. Harrebye-Brandt entstammt der deutschen Minderheit in Nordschleswig in Dänemark. Die Nordschleswiger suchten zu dem Zeitpunkt gerade einen Trainer für ihre Fußball-Auswahl, die an der Europeada, der Minderheiten-EM in Südtirol teilnehmen sollte. »Ich habe mich schließlich dazu breitschlagen lassen. Dänemark gehört eh zu meinen Lieblingsländern, die Truppe scheint außerdem richtig gut drauf zu sein. Dann sollen die ruhig den Spaß bekommen und Jürgen Klopp an der Seitenlinie stehen haben«, so Bretschneider vor dem Turnier, das vor anderthalb Wochen in Südtirol zu Ende ging (wir berichteten). Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Sebastian Fischer übernahm Bretschneider »Æ Mannschaft«. Bei der Europeada gab es zwar ausschließlich Niederlagen, aber Spaß hatten alle Beteiligten. »Für mich seid ihr die Meister der Herzen. Keine andere Mannschaft hat so eine Freude ausgestrahlt, so viele Sympathiepunkte gesammelt und für so eine tolle Stimmung gesorgt. Dafür haben wir bei den anderen Teams sehr viel Anerkennung bekommen, so Bretschneider in der Zeitung »Der Nordschleswiger«. Es sei ihm »nach wie vor unangenehm, für etwas gefeiert zu werden«, für das er »keine Leistung erbracht habe«, so Bretschneider, der hinzufügt: »Ich sehe lediglich einem erfolgreichen Trainer ähnlich.« In Nordschleswig sehen sie allerdings doch etwas mehr in ihm und wollen mit »Kloppo« Bretschneider weitermachen. »Sofern es möglich ist, würden wir die Zusammenarbeit gerne mit Lars und Sebastian fortsetzen. Wie man das realisieren kann muss man noch sehen. Aber unser Trainergespann geben wir nicht an die Sorben ab - die haben leicht an »Kloppo« gebaggert«, so Uffe Iwersen, Projektleiter von »Team Nordschleswig - Æ Mannschaft«. Vertragsverhandlungen soll es in wenigen Tagen geben, bevor die Minderheit der Sorben aus Bretschneiders Heimat in Sachsen doch noch aktiv wird.
Gespräche stehen an
Apropos: Auch beim Team in Südschleswig, Det Sydslesvigske Fodboldlandshold, geht es demnächst um die Zukunft des Trainers und weiterer verantwortlicher Personen. »Wir müssen jetzt erstmal alles sacken lassen und sprechen demnächst gemeinsam darüber, wie es weitergeht«, so Holger Bruhn, Trainer der Auswahl der dänischen Minderheit.