IF Tönning nach Abstieg: Stolzer Klub, was nun?

Blick in die Zukunft

06.05.2017

Tönning. 21 Niederlagen nach 25 Spielen, ein Gegentorschnitt von 3,28 pro Partie, mit sieben Punkten trauriger Inhaber der gefürchteten »Roten Laterne« - fünf Runden vor der Zielflagge in der Kreisliga Nordfriesland gibt der IF Tönning ein desaströses Bild ab.Der Abstieg ist die logische Folge. Nun stellt sich die Frage: Quo vadis, Tönning? Dass sich Sand im Getriebe der SdU-Fußballer von der Eidermündung befände, wäre eine Untertreibung. Vielmehr erlitten die Nordfriesen in der Saison 2016/17 einen Totalschaden - nach dem Abstieg aus der Verbandsliga in der Spielzeit 2014/15 bereits den zweiten binnen zweier Jahre. Und nun? »Wir werden versuchen, einen Neuanfang zu starten«, gibt sich Spielertrainer Maurice Reiners trotzig-kämpferisch. »Wir müssen jetzt den Kopf hoch nehmen und weitermachen.« 

»Ich werde nicht aufgeben«

Weitermachen, das bedeutet zunächst: die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Doch das wird alles andere als leicht: Ab dem 18. Mai geht es innerhalb von neun Tagen gegen die Top drei der Liga.Doch dem Absteiger bleibt nichts anderes als der Blick nach vorn. »Wir werden unser Bestes geben und versuchen, alles zu nutzen, was jetzt noch kommt«, so Reiners. Es wird also eine verkappte Vorbereitung auf die schwere Zukunft namens Kreisklasse. Der Trainer seinerseits will am Steuer bleiben. Reiners: »Ich werde nicht aufgeben.« All die Tristesse wird indes von einem vagen Hoffnungsschimmer durchbrochen: Der eigene Unterbau, etwa die erfolgreiche B-Jugend, macht Lust auf mehr. »In den nächsten Jahren kommt unsere gute Jugend in den Herrenbereich«, so Reiners: »Darauf freue ich mich.«

»Hoffe, dass sie den Weg mit mir geht«

»Bis dahin werden wir eine gute Herrenmannschaft aufbauen«, verspricht der Coach, der ungeachtet der Misserfolge am Grundgerüst seiner Truppe festhalten will: »Ich bin trotz allem stolz auf meine Mannschaft und hoffe, dass sie den Weg mit mir geht.« Ein Weg, der steinig wird. Marco Nehmer