Hüne will wachsen

SG-Neuzugang Simon Jeppsson

25.08.2017

Mit dem schwedischen Nationalspieler Simon Jeppsson hat sich die SG Flensburg-Handewitt im wahr­sten Sinne des Wortes vergrößert. Obwohl der Hüne aus dem Norden mit 2,03 Meter nur der zweitgrößte Spieler der SG nach seinem norwegischen Teamkollegen, Neuzugang Magnus Rød (2,04 Meter), ist. Lang genug ist er trotzdem allemal. 
»Durch meine Größe werde ich hoffentlich durch einige Würfe
aus dem Rückraum auf mich aufmerksam machen können. Aber auf diesem Level muss man eigentlich alles können und ein Allrounder sein. Die Zeit hier wird mich sicherlich besser machen«, hofft der 22-Jährige.
Jeppsson wurde in der vergangenen Saison noch von Ex-Trainer Ljubomir Vranjes vom schwedischen Erstligisten Lugi Lund geholt und wird in dieser Saison erstmals in der Bundesliga auflaufen.

»Seine Spielanlage ist fantastisch«

»Seine Spielanlage ist fantastisch, aus ihm kann ein richtig großer Handballer werden«, sagte Vranjes damals. Auch dessen Nachfolger Maik Machulla sieht Großes in ihm.
»Simon ist ein überragender Spieler und hat unglaubliches Potenzial. Er spielt sehr intelligent, kann decken und ist wurfstark. Das hat er auch bei den Spielen gegen Kiel und Gummersbach gezeigt. Jetzt müssen wir nur daran arbeiten, dass er diese Leistung auch konstant halten kann. Aber er ist ein junger Spieler und wir dürfen ihn nicht mit Erwartungen überladen. Wir wissen auf jeden Fall, was wir an ihn haben«, sagt Machulla.
Jeppsson jedenfalls ist bereit. »Flensburg ist eines der besten Teams der Welt, das jedes Jahr um mehrere Titel kämpft. Das ist das Level, auf dem ich spielen möchte, daher gab es für mich gar kein Zögern, als das Angebot kam. Ich mag die Art mit der hier gespielt wird. Unglaublich schnell und mit einer Menge Energie. Und auch die Fans sind großartig«, sagt der Schwede.
Jetzt heißt es also für den Youngster, sich einen Platz im Team zu erspielen.

»Die Jungs aus dem Team sind toll«

»Es ist schwer zu sagen, ob ich in den Stil der Mannschaft hinein passe. Hoffentlich schon, ansonsten muss ich ihn mir angewöhnen. Aber die Jungs aus dem Team sind toll. Sie sind bereits dabei, mir die kleinen Details für ihr Spiel beizubringen und ich bin bereit mich anzupassen«, sagt Jeppsson.
Während der Vorbereitung bestand sein Alltag fast zur Gänze aus Training, Schlafen und Essen. Außerdem ist er dabei, deutsch zu lernen.
Auch hierbei unterstützen ihn seine neuen Teamkollegen. »Ich wurde von vorne herein super aufgenommen. Einige aus dem Team haben mir die Stadt gezeigt. Ich mag Flensburg, es ist eine nette, kleine Sommer-Stadt mit einem wunderbaren Hafen«, sagt Jeppsson, der sich bereits in der vergangenen Saison ein paar Spiele in der Flens-Arena angesehen hat.
»Ich habe die letzte Saison natürlich mitverfolgt. Flensburg hat wirklich gut gespielt. Allerdings hatten sie am Ende ziemliches Pech. Aber das ist Handball. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Aber das Team hat eine super Chemie, die Niederlagen der letzten Saison sind nicht mehr zu spüren, es sind einfach Weltklasse-Spieler in der Mannschaft. Ich will um Titel spielen, und das Team will das sicherlich auch. Darum muss man nun nach vorne schauen«, so der Rückraumspieler.
Nach vorne schaut Jeppsson auch persönlich. Dass er dabei Geduld haben und sich gegen eine harte Konkurrenz innerhalb der Mannschaft durchsetzen muss, darüber macht er sich keine Illusionen.
»Im ersten Jahr wird vieles für mich neu sein. Ich werde wahrscheinlich nicht so oft zum Einsatz kommen wie in Schweden, aber das ist ein Preis, den ich bereit bin zu zahlen. Ich habe hier hoffentlich eine Perspektive, habe einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben und plane daher auf lange Sicht. Sie werden mir eine Menge beibringen und darauf freue ich mich«, sagt Jeppsson.
Lennart Adam