Vom Klassenerhalt überzeugt
Dennoch ist der Abwehrspieler vom Klassenverbleib überzeugt: »Wir haben ein funktionierendes System, sind im letzten Jahr zusammengewachsen und haben eine gute Truppe.« Ganz Kiel fiebert dem Saisonstart entgegen. Die letzte Saison im Unterhaus liegt schon 36 Jahre zurück. Viele der 4500 Anhänger, die sich bereits eine Dauerkarte gesichert haben, waren da noch nicht mal geboren. »Man spürt richtig die Vorfreude«, sagte Czichos. »Es kommen auch viel mehr Fans zum Training als früher. Außerdem beteiligen sich alle Sponsoren am Stadionumbau.« Bis Saisonende soll die Kapazität des Holstein-Stadions von 10.200 auf 15.000 Plätze erweitert werden. Der Super-GAU wäre, wenn die Mannschaft dann wieder den Gang zurück in die 3. Liga machen müsste. Sportchef Ralf Becker ist aber zuversichtlich, dass seine Mannschaft dies zu verhindern weiß: »Wir haben unseren Kern zusammen behalten und uns punktuell verstärkt.«
Verein bleibt sparsam
Alle Neuzugänge, wie etwa der bundesliga-erfahrene Stürmer Ilir Azemi, kamen ablösefrei. Auch wenn Holstein in der 2. Liga rund 5,3 Millionen Euro an Fernseh-Einnahmen kassiert, bleibt der Verein sparsam. »Ablösesummen im mittleren sechsstelligen Bereich sind für uns nicht realisierbar. Das ist bei einigen anderen Zweitligisten allerdings genauso«, erklärte Becker. Die Testspiele haben bewiesen, dass Holstein auch ohne kostspielige Transfers einen starken Kader zusammengestellt hat. Dafür gab es nach dem Härtetest gegen Bundesliga-Dino HSV berechtigtes Lob von dessen Trainer: »Das ist eine interessante Mannschaft, der man großen Respekt zollen muss«, sagte Markus Gisdol. »Ich hoffe, dass sie die Euphorie vom Aufstieg mit in die 2. Liga nehmen können«. Genau das wünschen sich die Kieler auch. Oliver Jensen, dpa