UPDATE #2: Hart erkämpfter Auftaktsieg

Handball Champions League

16.09.2017

Flensburg. Maik Machulla war sichtlich angefressen und geschlaucht nach dem Auftakt der SG Flensburg-Handewitt in die Königsklassen-Saison 2017/18. Zwar durfte der Coach der SG einen 30:27 (13:15)-Erfolg gegen Aalborg Håndbold feiern, der war allerdings extrem hart erkämpft
»Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden. Wir waren nicht aggressiv genug und haben einiges vermissen lassen, was es zum erfolgreichen Handballspielen braucht«, so Machulla. »In der zweiten Halbzeit lief es viel besser und unsere Torhüter wurden stärker. Am Ende hat uns Rasmus Lind heute die zwei Punkte gesichert. Aber über die erste Halbzeit müssen wir reden und das werde ich mit der Mannschaft auch machen.« Wie zuletzt in Leipzig und Erlangen ließ die SG auch diesmal wieder jede Menge Chancen liegen. Dem guten Start (4:1) folgten zahlreiche Fahrkarten gegen Aalborgs hervorragenden Keeper Mikael Aggefors. Überhaupt zeigten die Dänen eine bärenstarke Leistung. »Wer geglaubt hat, dass der dänische Meister hier herkommt, sich auf den Rücken legt und von uns überfahren lässt, der hat keine Ahnung. Sie haben einen unglaublich breiten Kader und ich habe vor dem Spiel davor gewarnt«, so Machulla. Seine Spieler hatten die Warnung auch vernommen, allein sie konnten es nicht umsetzen. 

Nicht einmal 48 Stunden nach dem Liga-Spiel gegen Erlangen fehlte die nötige Frische. »Ich wollte es nicht zum Thema machen«, so Machulla zu der kurzen Regenerations-Pause, aber er kam nicht umher. »Holger Glandorf hat mir gesagt, dass er erstmal 20 Minuten benötigte, um wieder auf Temperatur zu kommen«, erklärte Machulla und weiter: »Natürlich hat man den Spielern, die im Herbst ihrer Karriere sind, angemerkt, dass ihnen mental und körperlich etwas fehlte, aber in so einer Situation erwarte ich von der Mannschaft, dass sie noch enger zusammensteht.« 
Der Coach blickte auch gleich in die Zukunft und auch wenn er mit den Neuen Simon Jeppsson, Magnus Rød und Marius Steinhauser äußerst zufrieden war, sagte Machulla: »In dieser Saison müssen wir da durch, die Alten müssen die Verantwortung tragen.« Und das taten sie. Nachdem das Spiel beim 19:23 (41.) deutlich zum Vorteil der Gäste lief, war die Zeit von Rasmus Lind gekommen. Der Däne, zwar neu im Team, aber mit 34 Jahren auch ein alter Hase, hielt in den letzten 20 Minuten drei Siebenmeter und pushte somit sich, seine Teamkollegen und die Fans. »Wenn man den Zuschauern etwas gibt, geben sie auch was zurück«, freute sich Machulla über die Unterstützung von den Rängen, die der Mannschaft gut tat. Ebenso die Tore von Glandorf, der wie schon gegen Erlangen wieder Top-Torschütze der SG war (8 Tore). »Aus diesem Spiel können wir viel lernen«, sagte Tobias Karlsson. Der Kapitän zeigte sich selbstkritisch: »Ich bin unzufrieden mit dem gesamten Spiel und erwarte mehr von mir selbst und meinen Teamkollegen«. Machulla pflichtete ihm bei, sagte zum Abschluss aber auch: »Wir dürfen das Ganze aber auch nicht zu negativ sehen. Es war ein Sieg für die Moral und ich bin froh über den Ausgang. Letztendlich haben wir uns deswegen getroffen, um zwei Punkte zu holen. Daher sollten wir den Sieg feiern, die Art und Weise lässt sich sicher verbessern.« 
Ruwen Möller

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Lind – Karlsson, Glandorf 8, Mogensen, Svan, Wanne 2, Jeppsson 3, Steinhauser 6, Krüger n.e., Heinl, Zachariassen, Toft Hansen 2, Lauge 7/5, Mahé 2, Rød
Aalborg Håndbold: Aggefors, Pedersen – Smarason 1, Wiesmach 4, Barthold, Larsen 3, Hald 2, Saugstrup 2, Holst 5, Ellebæk, Jotic, Atlason, Meinby Pedersen 2, Antonsen 1, Juul-Lassen 7/6
Schiedsrichter: Pichon/Reveret (Frankreich)
Zuschauer: 3617
Siebenmeter: 6/5:9/6 (Lauge verwirft – Lind hält zwei Mal gegen Juul-Lassen und einmal gegen Larsen)
Zeitstrafen: 5:4 (Wanne, Jeppsson, Heinl, Lauge, Mahé – Smarason, Larsen, Hald, Antonsen)