Fortsetzung im Fall Hampus Wanne

Handball

05.03.2018

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt wird in diesen Tagen in Sachen Personal hart getroffen. Nicht genug damit, dass am Montag der vorzeitige Abschied von Rasmus Lauge verkündet wurde, auch der Fall Hampus Wanne geht weiter. Der Schwede hatte der SG vor einigen Wochen Wortbruch in Bezug auf eine angeblich mündlich versprochen Gehaltserhöhung vorgeworfen. Am Montag schrieb die schwedische Zeitung »Aftonbladet« in einem neuen Text zu dem Thema, dass in der Sache angeblich nichts passiert sei. Wanne wurde mit den Worten zitiert: »Es stimmt. Es ist nichts passiert. Ich bin natürlich enttäuscht«. Zudem berichtete die Zeitung von einem Angebot aus Barcelona an die SG. Laut dem Zeitungsbericht und dem neuen Berater von Wanne, Martin Klette, habe die SG einen Wechsel verhindert, weil sie eine Ablösesumme von ca. 150.000 Euro (1,5 Millionen schwedische Kronen) gefordert habe. 

Dierk Schmäschke sagte unserer Zeitung: »Das kann und muss ich weder bestätigen noch dementieren«. Der Geschäftsführer der SG weiter: »Es gab Kontakt mit Barcelona, aber wir waren nie so weit, dass wir konkret über eine Ablösesumme gesprochen haben. Im übrigen gibt es schon noch Regeln, die es gilt einzuhalten. Für mich sind Verträge beidseitige Willenserklärungen mit Rechten und Pflichten.« Klette behauptet gegenüber unserer Zeitung das Gegenteil. In Bezug auf den Vorwurf, dass in der Sache nichts passiert sei, stellte Schmäschke klar: »Das stimmt nicht. Ich habe am Wochenende mit Hampus gesprochen. Ein Wechsel nach Barcelona ist vom Tisch und ich gehe davon aus, dass er das genauso sieht. Hampus macht es im Moment sehr gut und hat einen Vertrag bis 2019. Wir haben Hampus immer signalisiert, dass wir uns auch eine längere Laufzeit darüber hinaus vorstellen können. Hampus rechtfertigt momentan das von der SG in Ihn gesetzte Vertrauen.« Klette, seit einigen Wochen Spielerberater von Wanne, erklärte in der schwedischen Zeitung: »Flensburg hat alles dafür getan, um einen Transfer zu verhindern. Die Leitung des Vereins hat uns nicht geantwortet, als wir über die Dinge sprechen wollten. Jeder im Handball weiß, welche Chance es ist, für Barcelona zu spielen. Nicht nur in Sachen Handball, aber auch das Leben drumherum. Wir sind sehr enttäuscht über Flensburgs Verhalten.« Barcelona hat inzwischen wissen lassen, dass man sich nach anderen Alternativen umschaut. Eine Anfrage unserer Zeitung ließ der Verein zwar unbeantwortet, aber nach Informationen unserer Zeitung sowie der »Hannoverschen Allgemeinen Zeitung« und der »Neuen Presse« (jeweils Dienstag-Ausgabe) steht der dänische Nationalspieler Casper U. Mortensen (TSV Hannover-Burgdorf) ganz oben auf der Wunschliste der Katalanen. »Hampus wäre sogar bereit gewesen, auf mehrere Monatsgehälter zu verzichten, um wechseln zu können«, so Klette gegenüber »Aftonbladet«. Unserer Redaktion fügte er hinzu: »Ich möchte mich nicht dazu äußern, was nach dem Sommer 2018 passiert, denn das wären nur Spekulationen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Hampus einen neuen Vertrag nach Juni 2019 in Flensburg unterschreibt.« Schmäschke sagte abschießend: »Mit Beratern vom Stile eines Klette rede ich nicht, mit Hampus immer gerne. Hampus stehen bei der SG alle Türen offen.« Klette erwiderte: »Es ist uninteressant mit wem Dierk Schmäschke redet, so lange er 150.000 Euro für Hampus aufruft. Dass ist der centrale Punkt bei diesem Thema. Hampus und ich halten uns gegenseitig ständig auf dem Laufenden, doch das ist eine andere Sache.«
Ruwen Möller