Flensburger Quartett führt Schwedens Olympia-Team an

Handball

06.07.2016

Flensburg. Die halbe schwedische Nationalmannschaft besteht aus Olympia-Debütanten, darunter auch Jim Gottfridsson. Der Spielmacher von der SG Flensburg-Handewitt wurde am Mittwoch in den endgültigen Kader für Rio 2016 berufen und steht somit vor seiner Premiere bei Olympischen Spielen. Neben Gottfridsson sind auch seine drei SG-Teamkameraden Tobias Karlsson (Kapitän), Mattias Andersson und Johan Jakobsson dabei. Während Gottfridsson zu den unerfahrenen Akteuren gehört, sind die drei Olympia-Routiniers. Dass Trio war bereits 2012 in London dabei und gewann mit Schweden die Silbermedaille. Keeper Andersson stand sogar schon im Jahr 2000 im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz. Auch damals holte Schweden Silber. Diesen Erfolg würden die Skandinavier gerne wiederholen, doch bis dahin ist es ein weiter Weg. In Brasilien treffen sie in der Vorrunde auf Europameister Deutschland, Ägypten, Slowenien, Polen und das Gastgeber-Land. Die ersten vier Teams qualifizieren sich für das Viertelfinale. Ein möglicher Gegner wäre wie schon 2012 Dänemark, das mit gleich fünf Flensburgern an den Start gehen könnte. Nach dem ersten Trainingslager in Ystad in den vergangenen Tagen haben die Spieler aus Schweden an diesem Wochenende frei. 

Ab Montag geht es weiter mit der Olympia-Vorbereitung. Es steht ein Besuch in Kroatien an. Dort finden u.a. zwei Testspiele (14. und 16. Juli in Zadar und Split) gegen die Kroaten um den ehemaligen Flensburger Kresimir Kozina statt. Anschließend geht es nach Strömstad (18. bis 24. Juli) wo ein weiteres Trainingslager geplant ist. Nach zwei freien Tagen reisen die Schweden am 27. Juli zum so genannten »Precamp« in Rio Maior in Portugal. Am 1. August geht der Flieger nach Rio de Janeiro wo vor dem Auftakt-Match am 7. August gegen Deutschland noch ein letzter Test gegen Argentinien gespielt wird. Ein genaues Datum steht noch nicht fest. »Bislang war es ein tolles Jahr 2016 und unsere Jungs haben eine klasse EM gespielt. Sie haben die Olympia- und auch die WM-Qualifikation für 2017 geschafft. Jetzt warten spannende, harte, aber auch spaßige Olympische Spiele auf uns«, so Ola Lindgren, Trainer der Schweden. Gemeinsam mit seinem Partner Staffan Olsson betreut er Schweden zum vorerst letzten Mal bei einer internationalen Endrunde. Nach Brasilien ist Schluss für das Duo. Lange galt SG-Trainer Ljubomir Vranjes als Kandidat für die Nachfolge, doch der Schwede sagte vor einiger Zeit ab (wir berichteten). Einen Tag vor den Männern wurde auch der Olympia-Kader der schwedischen Frauen bekannt gegeben. Mit Daniela Gustin (früher TSV Nord Harrislee, jetzt Randers HK) und Ulrika Toft Hansen (Team Esbjerg) sind auch zwei in der Grenzregion bestens bekannte Spielerinnen im 28er Aufgebot. Beide sind jedoch zunächst nur als Reserve vorgesehen. Somit wird es kein Familientreffen in Rio geben. Henrik Toft Hansen (Dänemark) wird ohne seine Frau Ulrika auskommen müssen. 

Schweden in Rio

Mattias Andersson, SG Flensburg-Handewitt, 141 Länderspiele/0 Tore; Mikael Appelgren, Rhein-Neckar Löwen, 37/0; Mikael Aggefors, Ålborg Håndbold, 5/0 (Ersatz); Fredrik Petersen, HK Malmö, 150/416; Jerry Tollbring, IFK Kristianstad, 3/2; Mattias Zachrisson, Füchse Berlin, 76/128; Andreas Nilsson, MVM Veszprem, 96/224; Jesper Nielsen, Füchse Berlin, 66/80; Jonathan Stenbäcken, TBV Lemgo, 40/49; Philip Stenmalm, KIF Kolding Köpenhamn, 23/31; Lukas Nilsson, THW Kiel, 18/53; Jim Gottfridsson, SG Flensburg-Handewitt, 25/84; Kim Andersson, Ystads IF, 222/787; Johan Jakobsson, SG Flensburg-Handewitt, 105/220; Albin Lagergren, IFK Kristianstad, 2/4 (Ersatz); Tobias Karlsson, SG Flensburg-Handewitt, 173/81