Emotionale Abschiede

Handball

03.06.2018

Flensburg. Nach den Freudentränen kamen die Abschiedstränen. Für die SG Flensburg-Handewitt war Sonntag einer der schönsten Tage in der Vereinsgeschichte, der zweite deutsche Meistertitel wurde eingefahren und eine lange Feier eingeläutet.
Doch es war nicht nur Zeit für Party, es galt auch Abschied zu nehmen. Abschied von sechs Spielern. Jacob Heinl, Thomas Mogensen, Mattias Andersson, Kevin Møller, Kentin Mahé und Henrik Toft Hansen verlassen den Verein und haben ihr letztes SG-Spiel absolviert.

Nachdem die Mannschaft auf der Bühne vor der Halle von mehreren tausend Menschen gefeiert wurde und die Meisterschale präsentiert hatte, gab es emotionale Abschiedsreden.
Zuerst war Kentin Mahé (geht nach Veszprém) an der Reihe. SG-Beiratsvorsitzender Boy Meesenburg sagte: »Danke für die Spiele die du in Flensburg gemacht hast«. Mahé fand einen guten Abschiedssatz: »Was lange wehrt, wird gut.«
Dann war Henrik Toft Hansen an der Reihe. Der Däne, der nach Paris wechselt, bekam von SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke mit auf den Weg: »Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass wir uns nächstes Jahr beim Final Four in Köln wiedersehen. Danke für die gute Zeit.«

Toft Hansen bedankte sich und meinte: »Dafür haben wir als Mannschaft so lange gekämpft. Ich habe Flensburg viel zu verdanken, mein Sohn ist hier geboren und ich komme bestimmt wieder.«
Der nächste in der Reihe war Kevin Møller und Meesenburg sagt an den Dänen gerichtet: »Du gehörst jetzt zu unserem legendären Torwart-Duo mit Mattias Andersson. Diese Saison warst du eine Zeit lang verletzt, aber bist stark zurückgekommen. Das haben wir auch heute gesehen.«
Møller sagte »farvel« mit den Worten: »Auf Wiedersehen – bis bald.« Der Däne wechselt nach Barcelona.
Nun war Mattias Andersson, der seine Karriere beendet, an der Reihe. Schmäschke sagte: »Du bist ein großer Torwart und wir sind stolz, dass du der SG derart geholfen hast. Du bist ein geiler Torwart.«
Der Schwede kämpfte mit den Tränen, als er das Mikro ergriff. Er bedankte sich bei seiner Familie, den Fans, allen im Verein und sagte: »Es kann nicht besser sein als so aufzuhören.«
Die Gefühlsachterbahn wurde immer schneller. Jacob Heinl war der Vorletzte der verabschiedet wurde. »Bei dir stimmt der Satz einmal Flensburg, immer Flensburg wie bei keinem anderen«, so Meesenburg. »Du bist seit der E-Jugend hier und das Gesicht der Mannschaft, du wirst fehlen. Du hast alle Titel geholt und wirst nun in einer Reihe mit Lars Christiansen, Jan Holpert und Anders Eggert genannt.«
Heinl, der 50 Freunde und Familienmitglieder zu Gast hatte, war gerührt und sagte: »Dass es so endet ist das Schönste«. Der Rest versank in »Es gibt nur ein Jacob Heinl«-Sprechchören.
Zum Schluss war Thomas Mogensen an der Reihe. Der Däne hatte als einziger ein goldenes Sakko über das blaue Meister-Shirt gezogen.
»Thomas, du hast sieben Mal die Nerven behalten, als wir es nicht geschafft haben und gewartet, bis es soweit ist«, so Schmäschke. Genau wie Heinl wirst du Legendenstatuts haben und in einer Reihe mit Christiansen, Holpert, Eggert und Heinl genannt werden. Zu Saisonbeginn werden wir eine Hall of Fame einrichten, dann musst du herkommen. Du warst das Herz der SG. Du hattest diesen Traum, die Mannschaft und der Trainer haben den Titel gewonnen, aber du hast ihn ganz besonders verdient.«
Thomas Mogensen meinte: »Es gibt keinen besseren Abschluss als diesen hier. Seit zehn Tagen hatte ich keine Puls unter 120. Ich bin so stolz, dass wir das nach so vielen Jahren heute geschafft haben.«
Ruwen Möller

Spielinfos
SG FleHa - FA Göppingen
Liga: Bundesliga
Anstoss: So - 03.06. 15:00 Uhr
Spieltag: 34. Spieltag
Ergebnis: 22 : 21
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