Håndbold

Emotion und Euphorie

Håndbold

21.01.2019

Köln. Nach dem emotionalen Traumstart in die WM-Hauptrunde schalteten die von einer Euphoriewelle getragenen deutschen Handballer sofort wieder in den Turniermodus. Ein Sieg im Schlüsselspiel gegen den EM-Fünften Kroatien am Montag (20.30 Uhr/ZDF) würde die DHB-Auswahl dem erhofften Halbfinal-Ticket ganz nahe bringen. Bundestrainer Christian Prokop hakte das souveräne 24:19 gegen Island daher schnell ab: »Für uns war extrem wichtig, dass wir die zwei Punkte haben. Es ging uns nur um diesen Sieg. Das hat die Mannschaft ganz geduldig und souverän geschafft.«

Den Rechenschieber wollte nach dem gelungenen Hauptrundenauftakt noch niemand herausholen. Doch allen ist klar: Gelingt ein Erfolg gegen die starken Kroaten, wäre der Weg nach Hamburg frei. »Wir werden gewinnen«, versprach Abwehrhüne Finn Lemke. Im besten Fall könnte sich die DHB-Auswahl dann im letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien vielleicht sogar eine knappe Niederlage leisten.
Im deutschen Teamhotel am Rheinufer mit Blick auf den Kölner Dom blendete man solche Gedankenspiele aus. »Entscheidend ist, was wir auf der Platte machen«, sagte Prokop. Zumal allen bewusst ist: Jetzt kommt der wohl härteste Brocken. »Kroatien kommt über Emotionen und eine aggressive Abwehr. Und sie haben Spieler mit Weltklasseformat wie Duvnjak oder Cindric in ihren Reihen. Da müssen wir uns in Topform präsentieren und emotional gegenhalten«, forderte Prokop.
Mit Unterstützung des fantastischen Publikums soll dies gelingen. »Schon beim Einlaufen war das wieder ein richtig geiles Gefühl. Es gibt gar keine Superlative mehr, die ich nennen kann«, sagte Kapitän Uwe Gensheimer zur überragenden Atmosphäre in der brodelnden und mit 19.250 Zuschauern randvoll gefüllten Kölner Arena.
Seine Teamkollegen versuchten es trotzdem. »Die Stimmung haut mich um. Das ist unglaublich«, befand der bärenstarke Torwart Andreas Wolff. Für Top-Schütze Steffen Fäth war es »phänomenal«, Kreisläufer Jannik Kohlbacher verspürte »Gänsehaut pur« und der Bundestrainer schwärmte: »Das ist für uns alle eine Wahnsinnsgeschichte und gibt Energie. Die Zuschauer haben eine weitere Welle von Berlin herüber schwappen lassen.«
dpa