Mittlerweile gab es aber leicht Entwarnung. So ließ Co-Trainer Hrvoje Horvat am Sonnabend zunächst wissen: »Die EM ist nicht vorbei für Duvnjak. Die Achillessehne ist nicht gerissen, es handelt sich um eine Wadenverletzung. Im Laufe des Nachmittags erfahren wir mehr und wissen, wie schlimm es ist. Wir hoffen, dass er in ein paar Tagen wieder mit uns trainieren kann.«Später am Nachmittag verschickte der kroatische Verband eine Presseerklärung und teilte mit, dass Duvnjak die beiden weiteren Vorrunden-Spiele gegen Island und Schweden verpassen wird, zur Hauptrunde aber wieder zur Verfügung stehen wird.
Duvnjak hatte nach einer Patellasehnen-Operation und monatelangem Ausfall erst im Dezember sein Comeback für die Kieler gegeben. »Wie ist es möglich, dass der Rekonvaleszent nach seiner schweren Verletzung bis zum Ende des Spiels auf dem Feld bleibt?«, kritisierte Kroatiens größter TV-Sender TV-Nova. »Warum musste man ihn so ermüden, obwohl das einfach nicht nötig war, weil alles schon gelöst war?«Cervar wollte Duvnjak nach eigener Aussage kurz zuvor auswechseln, kam aber nicht dazu.
Angesichts seiner Verletzungsgeschichte hatte Alfred Gislason, Duvnjaks Vereinstrainer beim THW Kiel, seinem Star von einer EM-Teilnahme abgeraten. Jetzt dürfte er sich bestätigt sehen und ebenso ärgern wie die Kroaten. Mit dem Ausfall von Duvnjak haben ihre Medaillenchancen trotzt Auftaktsieg einen herben Dämpfer erlitten. Kroatien will im eigenen Land unbedingt den Titel gewinnen und Duvnjak unter allen Umständen dabei helfen.
Ruwen Möller