Eine Niederlage, die den Nordfrauen Mut macht

Eine Woche nach der deutlichen Niederlage bei Mitaufsteiger Gedern/Nidda unterlagen die Nordfrauen nun den Kurpfalz-Bären aus Ketsch mit 22:24 (13:10). So knapp das Ergebnis, so beachtlich die Leistung: denn die Bärinnen sind der Tabellenführer der zweiten Bundesliga. »Da können wir nur gewinnen!«, hatte Trainer Herluf Linde im Vorfeld gesagt - und in gewisser Weise Recht behalten. Von Beginn an hielt der Aufsteiger hervorragend mit, stellte die Abwehr des Liga-Primus vor Probleme und ging in Führung. Spielführerin Merle Carstensen, mit sechs Treffern beste Harrisleer Schützin, eröffnete nach einer Minute den Reigen; Lotta Woch und Samiah Melfsen erhöhten auf 3:1 aus TSV-Sicht. Der gute Start schien Mut zu geben, die Gastgeberinnen waren in Durchgang eins nur zweimal vorn. Als Lara Fischer nach 29 Minuten den Siebenmeter zum 13:10 für die Nordfrauen versenkte, war die den Umständen entsprechend überraschend hohe Halbzeit-Führung perfekt. Diese konnte bis zur 40. Minute gehalten werden; dann zogen die Kurpfälzerinnen an. Kurz vor Schluss kam der TSV noch einmal bis auf zwei Treffer heran, zwangen den Gegner zur Auszeit. Doch der konnte das Ergebnis die letzten zwei Minuten über die Zeit retten. So bleibt eine Niederlage, die Mut macht: Man kann mit den Top-Teams mithalten, auch wenn der lange Heimweg am Ende mit leeren Händen angetreten werden musste. Die nächste Chance auf Zählbares gibt es für den TSV Nord am kommenden Sonnabend, wenn der Tabellenfünfte vom 1. FSV Mainz 05 den Weg an die dänische Grenze findet.
Finn-Ole Martins

Statistik

TSV Nord Harrislee:Sibbersen, Tiedemann, Fasold - Krey, Fischer (2/2), Natusch (2), Woch (5), Frauenschuh, Carstensen (6), Lauf, Andresen (1), Peters (2/1), Melfsen (4), KlingenbergSiebenmeter:1/3 - 3/4Zeitstrafen:3:5 (Woch, Lauf 2, Andresen 2)Schiedsrichter:Markus Kauth/Andre KolbZuschauer:600.