Ein Volltreffer

Handballfoto des Jahres

06.12.2016

Flensburg. Der 15. August 2016 sollte ein besonderer Tag werden. Nicht nur für die Handballer Thomas Mogensen, Jacob Heinl, Bogdan Radivojevic und Anders Zachariassen vom Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, die im Handball-Dress in den Außenpool des »Hotel des Nordens« eintauchten: sondern vor allem auch für den Fotografen Lars Salomonsen.Denn Salomonsen, der seit Ende 1999 für die Flensborg Avis fotografiert, gelang in Tauchermontur das »Handballfoto des Jahres«. Er gewann mit einem Bild von Bogdan Radivojevic, das auch in unserem alljährlichen Handballmagazin »Handball im Norden« auf Seite 9 zu finden ist, den vom Magazin »Handball Inside«, der DKB-Handball-Bundesliga sowie der Firma »Pixum« ausgeschriebenen Foto-Wettbewerb. 

Salomonsen: »Tolle Anerkennung«

»Für mich und meine Kollegen ist das eine tolle Anerkennung dafür, dass wir etwas Außergewöhnliches produziert haben. Wir freuen uns, weil wir sehr viel Arbeit in dieses Projekt investiert haben. Wir haben noch nie so viel Aufwand für ein Foto betrieben und so viel geplant wie diesmal«, sagt Lars Salomonsen.Er macht deutlich, dass dieses Covershooting (letztlich wurde Thomas Mogensen der »Titelheld«) sehr detailliert geplant wurde. Salomonsen: »Wir hatten in der Sportredaktion diese Idee, und sind voll drauf losgefahren. Sobald wir vor Ort im Außenpool den Test gemacht haben, wussten wir, dass es funktioniert. Doch du weißt nicht, wie die Spieler reagieren, ob sie Lust haben, wie viele Versuche du hast. Dass die Spieler es dann sogar viel besser gemacht haben als gedacht, das ist auch Glückssache.« Denn steuern, dass die Spieler »die Augen aufhaben und so wild aussehen«, das kann selbst ein sehr guter Fotograf nicht. »Die Anspannung war groß«, verdeutlicht Lars Salomonsen. »Man muss daher auch die Spieler loben. Dass sie es witzig fanden und so oft ins Wasser gesprungen sind«, lobt Lars Salomonsen das SG-Quartett. Zudem habe SG-Sprecherin Sandra von Wallis ein gutes Auge bei der Spielerauswahl gehabt, fügt Salomonsen hinzu.

Schwerelosigkeit unter Wasser

Doch was macht dieses Bild von Radivojevic so besonders? »Es ist die Kombination aus Power, seinem Ausdruck, sowie der Umgebung. Diese Schwerelosigkeit unter Wasser. Der Moment, kurz vor der Kraftentladung beim Wurf«, beschreibt Salomonsen: »Diese Kombination aus Ruhe, dem Schweben und der gehaltenen Energie macht es außergewöhnlich«.Dass Salomonsen, der erst wenige Wochen vor diesem Foto-Shooting aus privatem Antrieb einen Taucherschein gemacht hat, mit diesem Foto gewinnt, dass hätte er nicht gedacht. Er war überrascht, als er die E-Mail erhielt. »Damit gerechnet habe ich eigentlich nicht. Eher im Gegenteil. Denn trotz der vielen Likes, die das Bild bei Facebook bekommen hat, registrierst du eher die wenigen negativen Kommentare. Etwa die, die darauf abzielen, dass dieses Unterwasserfoto nichts mit Handball zu tun habe«. 

In einer anderen Umgebung

Doch gerade eine solche Aufgabe, wie die am Vormittag des 15. August, reizen ihn. »Der Gedanke ist ja, den Handball als Sport aber auch die Spieler als solche in einer anderen Umgebung zu zeigen«, erklärt Salomonsen.Bei diesem Fotowettbewerb hatte zunächst die Jury bestehend aus Oliver Lücke (DKB Handball-Bundesliga), Thomas Köller (Pixum) und Zita Werla (Chefredaktion Handball Inside) aus über 50 Einsendungen die besten fünf Bilder ausgewählt. Über den Titel »Handballfoto des Jahres« entschieden dann die Handball-Fans. Zita Newerla sagte gegenüber Flensborg Avis am Montag: »Es haben viele Leser aus dem Norden und aus Dänemark abgestimmt. Ich freue mich sehr, dass dieses Bild so erfolgreich ist, weil es in der Saison-Vorbereitung entstanden ist. Saisonvorschauen, Sonderhefte - das ist Teil des Sports«, sagt Zita Newerla. 
Unser Interview zum Handballfoto des Jahres und ein Blick hinter die Kulissen auf unserer Facebookseite
Marc Reese/Lennart Adam