Ein Kreis geschlossen
In Flensburg war er zuletzt beim Abschiedsspiel von Lars Christiansen 2010. »Vielleicht gelingt es uns mal mit Esch ein Trainingslager in Flensburg zu machen, die Bedingungen dort sind toll«, erklärt Schneider, der zunächst aber selber ein guter Gastgeber sein möchte. »Meine Jungs und alle im Verein sind natürlich aufgeregt. Für uns ist dieses Spiel eine wahnsinnige Ehre und tolle Geschichte«, so Schneider, der mit dem sechsfachen Meister aktuell Vierter in Luxemburgs Liga ist. Außerdem ist Esch im Pokalwettbewerb noch dabei und steht im europäischen Challenge Cup im Achtelfinale. »Es gefällt mir gut hier. Wir haben eine junge Mannschaft die fast ausschließlich aus einheimischen Akteuren besteht, die fast alle auch Nationalspieler sind«.Vom Niveau her würde Schneider sein Team im Mittelfeld der 2. Bundesliga in Deutschland ansiedeln. Er selber ist »sehr zufrieden« mit seinem jetzigen Verein und erklärt: »Für mich hat sich irgendwie auch ein Kreis geschlossen, denn mit Empor Rostock habe ich 1987 mein erstes Europacup-Spiel gegen Esch bestritten.« Der 53-Jährige sagt aber auch, dass der deutsche Markt »natürlich immer interessant ist«. Nach diversen Stationen (u.a. in Bregenz, Schwerin, Wetzlar, Stralsund, und Rostock) und einer Auszeit genießt er es jedoch, aktuell wieder Erfahrung im Ausland zu sammeln und eine neue Kultur kennenzulernen. »Ich wollte immer etwas von der Welt sehen«, so Schneider, dessen Familie aber zunächst noch in seiner Geburtsstadt Güstrow geblieben ist. »Meine Tochter macht gerade ihr Abitur«, erklärt der Trainer von Esch, der dadurch zwar hin und wieder nach Deutschland pendelt, insgesamt aber eher kurze Wege genießt. »Zur Halle gehe ich zwei Minuten und die weiteste Auswärtsfahrt dauert 15 Minuten«, sagt Schneider und muss schmunzeln. »Lediglich im Europacup müssen wir mal reisen.« Diesmal ist der europäische Handball in Form der SG zu ihm gekommen und Schneider kann das Wiedersehen in vollen Zügen genießen.
Ruwen Möller