»Eigentlich hätte ich auch das deutsche System durchlaufen können, aber mein Trainer Michael Jacobsen hat den Kontakt Richtung Dänemark aufgebaut und mich vor zwei Jahren zur Kreisauswahl geschickt. Seit dem trainiere ich regelmäßig in Dänemark«, sagt der Linkshänder.
Noch im Januar gehörten über 40 Handballer des Jahrgangs 2003 zur Trainingsgruppe. Inzwischen wurde der Kader und somit die U17-Nationalmannschaft auf 16 Spieler reduziert.
»Es geht natürlich ein Traum in Erfüllung, wenn ich nun meine ersten Länderspiele bestreiten darf. Mein Ziel ist es, fester Bestandteil der dänischen Junioren-Nationalmannschaft zu werden«, sagt von Oettingen selbstbewusst.
Herzenssache
Beim Training in Dänemark ist seine deutsche Herkunft nie ein Thema. Er ist einfach einer der Rot-Weißen. So fühlt er sich eigentlich auch.
»Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich wähle ja nicht eine Mannschaft, sondern entscheide mich für ein Land. Ich fühle mich mehr als Däne. Das hat sich in den letzten Jahren so entwickelt«, sagt er und begründet es auch damit, dass er in Apenrade das Gymnasium besucht.
Mit einem Blick in die Zukunft verrät er, dass er gerne als Profi bei der SG Flensburg-Handewitt spielen würde, sowie sein Vorbild Rasmus Lauge. Er hat aber auch einen Plan B im Kopf.
»Wenn ich mit der Schule fertig bin, könnte ich mir gut vorstellen, ein paar Jahre in der dänischen Liga zu spielen. Da ist das Niveau nicht ganz so hoch«, sagt der Rückraumschütze.
In den nächsten zwei Jahren bleibt er beim SG-Nachwuchs. Was danach kommt, steht noch in den Sternen, aber Handball, Dänemark und Studium stehen schon auf von Oettingens Zettel.
Grit Jurack