Kramer gehörte zu den wenigen großen Namen im Gäste-Kader. An seiner Seite agierte noch Oscar Wendt als Kapitän. Im zweiten Durchgang kamen u. a. Patrick Hermann und Raffael sowie der dänische Neuzugang Andreas Poulsen ins Spiel. Da die Gladbacher WM-Fahrer wie beispielsweise Thorgan Hazard (holte wenige Stunden nach dem Test in Weiche mit Belgien Bronze bei der WM, siehe Seite 13) oder Yann Sommer noch Sonderurlaub genießen, Lars Stindl in der Reha ist und Rekordtransfer Alassane Pléa (wir berichteten) noch nicht im Kader stand, setzt die Borussia in diesen Tagen auf Nachwuchskräfte. Doch auch so war der Bundesligist, der bereits am Freitagabend einen Test beim SC-Regionalliga-Konkurrent VfB Lübeck mit 2:0 gewann, überlegen.Lernen für Bochum
Vor allem im ersten Durchgang war in Sachen Tempo der erwartete Klassenunterschied deutlich zu sehen. Immer wieder wurde die SC-Abwehr überlaufen und ausgespielt. Im zweiten Spielabschnitt verlief das Spiel optisch etwas ausgeglichener. Der SC hatte nun etwas mehr Spielanteile nach vorne, ohne sich jedoch zwingend durchzusetzen. Bei einem der Angriffe blieben die Hausherren hängen und kassierten noch das 0:4 durch Raffael (70.) nach einem Konter. Dies war gleichzeitig der Endstand. Während sich Borussia-Coach Dieter Hecking für die guten Bedingungen beim SC bedankte und mit dem Spiel seines Teams zufrieden war, »wir waren wieder einen Schritt weiter als noch in Lübeck« (Ton Hecking), zeigte sich Daniel Jurgeleit unzufrieden. Genau wie sein Spielführer monierte er die frühen Gegentore. »Mit dem Ergebnis bin ich und sind die Jungs daher nicht zufrieden. Wenn man so früh in Rückstand gerät und dann später noch ein weiteres Gegentor kassiert, ist es gegen einen Bundesligisten natürlich schwer. Sicherlich hatten wir eine harte Woche hinter uns, aber wir können das besser«, so der Ex-Profi, der selber 29 Mal in der Bundesliga aufgelaufen ist, darunter einmal gegen Mönchengladbach (0:0 am 15. September 1989). Jürgensen sagte abschließend: »Es ist etwas schwer zu sagen, wo wir nach diesen Spielen gegen Profi-Teams und drei Wochen Vorbereitung stehen. Wir müssen viel mitnehmen und aus den Partien lernen und ich denke, wenn wir etwas eingespielter sind, kommt auch unsere Kompaktheit zurück.« Vielleicht ja genau richtig am 19. August (15.30 Uhr), wenn es in der 1. Runde im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten VfL Bochum geht. Dann kann der SC zeigen, was er aus der Vorbereitung gelernt hat, es besser machen und vielleicht für eine Überraschung sorgen.
Ruwen Möller
Statistik
SC Weiche Flensburg: Kirschke (46. Straub) – Jürgensen (62. Keller), Empen (62. Drews), H. Ostermann (46. Thomsen), Meyer (46. Ibekwe), Safo-Mensah (46. Paetow), Walter (62. Hasangebovic), Hartmann (62. Schulz), Noel (46. Pläschke), Isitan (62. Wulff), Njie (46. Wirlmann) Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Herzog (46. Hofmann/73. Herzog), Egbo (46. Beyer), Hanraths (46. Mayer), Pazurek (46. Poulsen), Wendt (46. Benger), Kramer (Bénes), Neuhaus (Hermann), Johnson (46. Raffale), Müsel (Bennetts), Makridis (46. Bongard) Schiedsrichter: Fynn Kohn Zuschauer: 2053