Beflügelt gegen Pariser Urgewalt

Champions League/Bundesliga

17.02.2018

Flensburg/Paris. »Im Hinspiel haben wir das phantastisch gelöst in Angriff und Abwehr. Wir werden aber auch rotieren, denn wir brauchen in dieser Saison noch einen langen Atem«.Maik Machulla, Trainer der SG Flensburg-Handewitt, kündigte am Donnerstagabend nach dem 33:29 (17:16)-Heimerfolg in der Handball-Bundesliga gegen die MT Melsungen Veränderungen an, wenn er an diesem Sonnabend (Anwurf 17.30 Uhr) mit seiner SG im Champions League-Gruppenspiel bei der Star-Truppe von Paris Saint-Germain antritt. Der Gruppenzweite (15:7 Punkte) beim Ersten (20:2), viel mehr geht nicht auf europäischer Ebene. »Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, dass Paris uns liegt«, sagt Machulla, der schöne Erinnerungen an das Hinspiel am 30. September hat, wo die SG die Pariser Gäste mit einer 29:33-Niederlage nach Hause schickte. 

Jeppsson fehlt noch länger

Nur seiner SG gelang es bislang, die Franzosen um Nikola Karabatic und Mikkel Hansen zu entzaubern. »Wir müssen versuchen, körperlich und mental dagegenzuhalten. Denn Paris, das ist Urgewalt pur. Mit Karabatic, (Nedim) Remili, (Luka) Stepancic. Das ist vielleicht die beste Mannschaft der Welt. Mal sehen, was Paris zulässt«, sagt Machulla, der ankündigte, dass vor allem Thomas Mogensen und Kentin Mahé viele Spielanteile bekommen sollen. »Tinou (Spitzname von Mahé, Red.) hat nicht so viel gespielt. Das hatte taktische Gründe. Man darf nicht vergessen: er hat das phantastisch gemacht im Hinspiel«, so Machulla, der neben Jacob Heinl auch auf Simon Jeppsson (»Er wird rund 10 Tage fehlen. Wir wollen bei seiner Wadenverletzung kein Risiko eingehen«) verzichten muss.

Überragender Glandorf

Mahé war gegen Melsungen nur bei seinen vier sehenswert verwandelten Siebenmetern zu sehen. Der Mann des Abends auf Seiten der SG war indes ein anderer: Holger Glandorf. Elf Bälle knallte der wurfgewaltige SG-Linkshänder den Melsungern um die Ohren und ins Tor, was nicht zuletzt seinen Coach glücklich machte. »Ich freue mich, dass er seine Form wiedergefunden hat. Es ist nicht leicht, jeden dritten Tag zu liefern«, sagte Machulla.Gegen hochmotivierte Melsunger tat sich die SG, die mit diesem Sieg weiter unmittelbare Tuchfühlung auf Platz zwei wahrte, lange Zeit schwer. In der ersten Halbzeit bekam SG-Keeper Mattias Andersson kaum einen Ball zu fassen, die Defensive hatte über das gesamte Spiel keine Antwort parat gegen MT-Nationalspieler Julius Kühn (ebenfalls 11 Tore), und lief zwischenzeitlich Ein-Tore-Rückständen hinterher.Nach der Pause aber lief es besser. Mattias Andersson steigerte sich auf insgesamt 13 parierte Bälle, und Mitte des zweiten Spielabschnitts setzte sich der Favorit uneinholbar ab und gewann letztlich verdient vor den knapp über 6000 Besuchern.

»Sind zu schnell für uns«

»Letztlich waren wir nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen«, monierte Melsungen-Coach Michael Roth an seinem 56. Geburtstag. »Flensburg liegt uns nicht, die sind zu schnell für uns. Und (Johan) Sjöstrand hat keinen guten Tag im Tor gehabt. Die erste Halbzeit war noch sehr gut, aber wenn du 16 Tore wirfst, dann darfst du keine 17 kriegen.« Für die SG, die per Flieger am Freitagnachmittag vom dänischen Billund aus in die französische Millionen-Metropole reiste, geht es darum, Platz zwei in der Gruppe zu halten. Veszprém (Ungarn) und der Erzrivale THW Kiel (beide 13:9 Punkte) sind der SG dicht auf den Fersen. Nach Paris geht es für die SG Flensburg-Handewitt in den beiden abschließenden Gruppenspielen noch gegen ebenjene Ungarn aus Veszprém mit dem langjährigen SG-Chefcoach Ljubomir Vranjes (25. Februar, 17 Uhr, Flens-Arena) und zu Aalborg Håndbold (4. März, 16.50 Uhr) nach Dänemark. Es geht um die bestmögliche Ausgangslage für das Achtelfinale, das die SG bereits sicher hat. 
Marc Reese SG Flensburg-Handewitt:Andersson, Möller (bei einem Siebenmeter) – Karlsson, Glandorf 11, Mogensen, Svan 7, Wanne 2, Steinhauser (n.e.), Zachariassen 3, Toft Hansen, Gottfridsson 3, Lauge, Mahé 4/4, Rød. MT Melsungen: Sjöstrand, Lenz - Maric, Kühn 11, Lemke, Golla 1, Reichmann 7/3, Mikkelsen 3, Danner 3, Philipp Müller, Boomhouwer, Allendorf 3, Michael Müller 1, Haenen, Langhans. Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski Zuschauer: 6.023 in der Flens-Arena Siebenmeter: 4:4/4:4Zeitstrafen:2:2 (Lauge, Karlsson – Michael Müller, Maric) 
Resümee: Håndboldspillerne fra SG Flensburg-Handewitt kan se frem til en spændende opgave lørdag aften. Klokken 17.30 tørner klubben sammen med Paris Saint-Germain i Frankrigs hovedstad i Champions League. Nummer ét (PSG) mod nummer to i pulje B. Og SG kommer med selvtillid efter 33-29-sejren torsdag aften i Bundesligaen over MT Melsungen. Især bagspiller Holger Glandorf er i forrygende form med elleve mål mod Melsungen. SG må ud over langtidsskadede Jacob Heinl også undvære sin svenske EM-sølvmedaljevinder Simon Jeppsson.

Spielinfos
SG FleHa - MT Melsungen
Liga: Bundesliga
Anstoss: Do - 15.02. 19:00 Uhr
Spieltag: 21. Spieltag
Ergebnis: 33 : 29
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