Früher Wechsel
Im letzten halben Jahr hat er mit Liga-Legenden aus früheren Tagen wie Lars Weigelt, Thomas Knuth, Maik Hedtkamp und Lasse Andersen in der Kreisklasse B gekickt und jetzt plötzlich sollte er 80 Minuten lang an der Seite von IF-Toptorjäger Robin Hansen wirbeln. Ein kühner, aber auch durchdachter Plan von Meyer und Lüthje. Immerhin hat Sekowski bereits früher bei IF erfolgreich in der Verbandsliga geknipst (19 Tore in 38 Spielen). Einige Verletzungen im Laufe der Jahre warfen ihn immer wieder zurück, aber seine Schnelligkeit, seinen Biss und vor allem seinen Torriecher hat er nicht verloren. Davon konnten sich die Zuschauer mit zunehmender Spieldauer überzeugen. Immer wieder war von einigen der Besucher zu hören: »Der 17er gefällt mir«. Gemeint war Sekowski, der das Trikot mit der Nummer 17 trug. Er ackerte und machte mächtig Dampf. Bis auf seine erste Gelegenheit (38.) konnte sich Stjernen vor dem Wechsel allerdings keine gefährlichen Möglichkeiten herausspielen. Vielmehr hatten die Gastgeber Glück, dass Plöns stark aufspielender Jens Henningsen (41./.42.) mit einer Doppelchance an IF-Keeper Rico Nommensen scheiterte. Nach der Nullnummer im ersten Durchgang wurde der TSV mit Beginn der zweiten Hälfte besser. Ein herrlich vorgetragener Angriff über die linke Seite landete bei Plöns Nummer 17. Jan Lukas Meyer (59.) war bereits im Sechzehner und traf mit einem überlegten Schuss zur Führung. Kurz darauf fiel im anderen Spiel zwischen dem MTSV Hohenwestedt und dem Büchen-Siebeneichener SV das 1:0 für die Hausherren. Zu diesem Zeitpunkt war der Aufstieg für Stjernen in weiter Ferne – und das wussten die Grün-Weißen. »Wir waren ab der Halbzeit über das andere Spiel informiert«, so Lüthje hinterher. Gemeinsam mit Meyer reagierte er und brachte den langaufgeschossen Oliver Liebmann für Innenverteidiger Julian Nehrenst (70.). Liebmann ging vorne rein und aus der Vierer- wurde eine Dreier-Abwehrkette. 60 Sekunden später klingelte es. Sekowski hatte sich an den zweiten Pfosten geschlichen und köpfte eine mustergültige Flanke von der rechten Seite zum 1:1 (71.) ins Netz. Jetzt war Stjernen wiederum aufgestiegen. Doch in Hohenwestedt fiel kurz darauf das 1:1 und das war wiederum schlecht für IF. Plön, längst ohne Aufstiegschance, ließ sich nicht hängen und verlangte Stjernen alles ab. Die Hausherren warfen ihrerseits noch einmal alles nach vorne. In der 84. Minute bekam Sekowski an der rechten Strafraumecke, relativ freistehend, den Ball und fackelte nicht lang. Mit einem satten Flachschuss ins linke untere Eck traf er ins Glück. Anschließend riss er sich das Trikot vom Leib und drehte jubelnd in Richtung Seitenlinie ab. Hier wurde er von seinen Jungs aus der Dritten ebenso gefeiert wie vom Rest der Ersten. Fast die komplett Auswechselbank inklusiver verletzter Akteure war für die Jubeltraube über den ganzen Platz gesprintet. Nach dem Abpfiff bedankte sich Sekowski per »High five« bei jedem einzelnen aus der Dritten und dann musste auch er noch eine letzten Sprint hinlegen. Am Mittelkreis warteten seine neuen Teamkollegen bereits mit dem Aufstiegsjubel und dem dazugehörigen Song: »Verbandsliga, nie mehr, nie mehr, nie mehr, Verbandsliga ….«
»Daniel wird nächste Saison wieder bei uns spielen«, sagte Meyer gleich nach Spielende und präsentierte damit einen vereinseigenen Neuzugang. Der bestätigte das: »Ja, ich habe zugesagt für die Liga. Ich will es nochmal wissen, mal gucken ob die Knochen halten.« Sekowski sagte weiter: »Die Luft war schon knapp, kein Wunder wenn man sonst nur in der Dritten mitkickt. Aber jetzt geht es in die Landesliga und das freut mich natürlich für alle hier.« In der neuen Spielklasse wird Stjernen auch wieder auf den TSV Nordmark Satrup treffen. Die Satruper hatten den Aufstieg als Meister direkt geschafft. Am Dienstag sehen sich die beiden besten Teams der Verbandsliga Nord noch einmal zum Kreispokal-Finale. Anstoß ist um 19 Uhr im Engelsby-Centret. »Mal sehen, vielleicht können wir auch noch Satrup schlagen«, frohlockte Lüthje und erteilte trotzdem die Erlaubnis für die große Aufstiegsparty. »Natürlich soll heute gefeiert werden. Dass haben wir uns verdient. Wir haben unser Saisonziel, den Aufstieg, geschafft. Der Pokalsieg wäre noch Bonus.« Sicherlich ein schöner Bonus für IF, den als Kreispokalsieger nimmt man in der 1. Runde des Landespokals teil und hier steht der Gegner bereits fest: SC Weiche Flensburg 08. Soweit wollte am Sonnabend aber niemand denken. Es interessiert einzig und allein der geschichtsträchtige Landesliga-Aufstieg.
Ruwen Möller
Statistik
IF Stjernen: Nommensen – Nehrenst (70. Liebmann), Falke, Pirk (64. Kaak), Brieskorn, Steiner (11. Sekowski), Hansen, Lüthje, Wirth, Bahr, Treitz TSV Plön: Menze – Joneleit, Hartmann-Voß (78. Grandt), Henningsen, Falk, Schimming, Sartory, Meyer, Balk, Boeck, BöckmannZuschauer: 400Schiedsrichter: Steffen Brandt