Wenig Lust auf Mittelmaß
Handball 3. Liga
Hiergeblieben! DHK-Spielmacher Matthias »Matze« Hinrichsen (Nr. 15) hatte es nicht unbedingt leicht gegen wache Füchse. Dennoch war die Niederlage gegen die Berliner ärgerlich und unnötig aus Sicht der Gastgeber. (Fotos: Martina Metzger)
Selbst ein Bein gestellt
Bei dieser neuerlichen Niederlage gegen die Berliner (der DHK verlor bereits das Hinspiel mit 33:34) stellte sich der Aufsteiger aus Flensburg in erster Linie selbst ein Bein. Nach schwerfälligem und trägem Beginn sah es Mitte der ersten Halbzeit vom Ergebnis her eigentlich gut aus, spätestens als der Däne Jeppe Bruhn den Ball mit feinem Händchen über den gegnerischen Torhüter hinweg zum 9:5 ins Tor streichelte. Doch Konstanz, eine klare Linie, gar Sicherheit fehlte und wollte auch jetzt nicht aufkommen. Die hellwachen Füchse warfen drei schnelle Tore hintereinander zum 8:9 und erspielten sich bis zur Pause sogar eine 16:15-Führung. Der DHK ging arg gehandicapt in dieses Spiel. Nach den langzeitverletzten Timo Brüne und Jonas Moisen verletzte sich Ende der Woche auch noch Spielmacher Torben Sievers im Training (Verdacht auf Bänderriss). Zudem blieb Leistungsträger Lasse Johannsen aufgrund einer Meniskusreizung im Knie über die gesamte Spieldauer hinweg auf der Bank. Der Engpass zeigte sich insbesondere auf Linksaußen, wo sich Ole Zakrzewski, Stefan Pries und Matthias Hinrichsen versuchten. Gegen zwar hellwache, insgesamt aber alles andere als übermächtige Berliner, fehlte es dem DHK auch nach dem Wechsel an Entschlossenheit, Übersicht, Kreativität und Konzentration. Die Hahn-Truppe machte zwar einen Drei-Tore-Rückstand (16:19) wett und ging durch Jeppe Bruhn (21:20) und Sjören Tölle (22:20) nach längerer Zeit mal wieder in Führung. Doch der DHK verlor erst für kurze Zeit seinen Kapitän Malte Jessen (Zwei-Minuten-Strafe) und prompt auch wieder die Oberhand, was die widerspenstigen Füchse konsequent bestraften. DHK-Coach Matthias Hahn versuchte mit einer zwischenzeitlichen Auszeit beim Stande von 23:25 das Unheil noch abzuwenden. Für einige Zeit, erst recht als Marc Blockus zum 28:27 traf, sah es auch so aus, als sollte dem Erfolgstrainer dieses Unterfangen auch gelingen - wenige Minuten später aber machte Faruk Varzelic dem DHK mit seinem vorentscheidenden Tor zum 31:29 den Garaus.
Hinten inkonsequent und vorne kopflos
Doch woran hat es gelegen? Was war los mit dem DHK Flensborg? »Ich denke, wir haben die Berliner zu viel machen lassen«, befand Malte Jessen. »Wir waren hinten zu inkonsequent und vorne zu kopflos, haben zu früh geworfen. Das ist großer Mist. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Berlin hat verdient gewonnen.« Sein grübelnder Teamkollege Ole Zakrzewski sagte: »Ich habe damit gerechnet«, dass wir hier heute gewinnen. Vielleicht war genau das das Problem - das wir uns zu sicher waren.« Für DHK-Trainer Matthias Hahn war die Niederlage des Aufsteigers »nicht unverdient«. Matthias Hahn: »Gefühlt haben wir 40 Minuten in der Abwehr und 20 Minuten im Angriff gespielt. Es gab Phasen, da haben wir zu schnell den Abschluss gesucht, nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Das wurde bestraft - dann darf man sich nicht wundern, mit einem Tor zu verlieren. Berlin scheint in diesem Jahr nicht unsere Mannschaft zu sein.«
Nun gegen Stralsund
Womöglich ist Stralsund ein besseres Pflaster. Zum Stralsunder HV geht es nämlich am Sonnabend (Anwurf 19.30 Uhr). Den hatte der DHK immerhin im Hinspiel am 3. Oktober 2015 (23:19-Sieg) gut im Griff.
DHK Flensborg: Weidner, Peters - Zakrzewski 8, Jessen 2, Kalbus (n.e.) , Pries, Wickert-Grossmann, Hinrichsen 3, Johannsen (n.e.), Bruhn 4, Tölle 4, Blockus 9.Füchse