Fußball

TSB nutzte Überzahl gnadenlos aus

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25. August 2019, 18:20 Uhr

Lasse Sohrweide (blau) hatte eine harte Zeit gegen seine alten Mannschaftskameraden Arne Ingwersen und Tom Warncke. Foto: Sven Geißler

Flensburg. Der TSB Flensburg hat ein Ausrufezeichen in der Oberliga Schleswig-Holstein gesetzt. Mit 5:1 (4:1) gewann das Team von Jan Hellström das Topspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten Phönix Lübeck. Der ehemalige TSB-Kapitän Lasse Sohrweide hatte sich seine Rückkehr sicherlich anders vorgestellt. 

»Der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden. Wie kann man nur so eine Entscheidung fällen. Nach dem Platzverweis haben wir allerdings auch schlecht gespielt«, so der gebürtige Flensburger an alter Wirkungsstätte, mit Verweis auf die 13. Spielminute. 

Was war passiert. Wenige Minuten nach der frühen 1:0-Führung der Gäste durch Michael Saar, versuchte Phönix-Mittelfeldspieler Marcello Meyer nach der Weiterleitung des Balles um den ihn im Weg stehenden Referee Lars Jansen herumzukommen. Dies gelang aber nur mit Verzögerung und so entfuhr Meyer ein ärgerliches »Mann«. Das mit dem Arm vom Schiedsrichter sich lösend, empfand dieser als Bedrängnis und gab dem Lübecker glatt die Rote Karte. Eine penible Entscheidung im Männersport Fußball. Selbst der Assistent an der Seitenlinie auf Tribünenhöhe gestand: »Ich habe nichts gesehen.«

Die Gäste mussten so in Unterzahl weiterspielen, was Auswirkungen auf die Partie hatte. Denn der TSB agierte mit einem Spieler mehr gnadenlos. Vor allem Stürmer Jan Ole Butzek stieß immer wieder in Räume und bekam zahlreiche Anspiele. Nachdem er noch am langen Pfosten vorbeizielte (22.), machte es Sturmpartner Timo Carstensen zwei Minuten später besser und schoss einen Abpraller zum 1:1-Ausgleich ein. Nun wurde der Druck der Flensburger immer größer. Nach einer schönen Kombination schloss Nicholas Holtze aus spitzem Winkel zur 2:1-Führung des TSB ab (31.), der in der Folgezeit schon die Vorentscheidung wollte. Dabei standen die in der Defensive schlecht organisierten und im Rückzugsverhalten nachlässig agierenden Gäste förmlich Pate. Nach einem Einwurf von Noor Al Tamemy, verzettelte sich dieser anschließend in einem Dribbling mit Flensburgs Lars-Ole Puttins. Der spielte den Ball nach seiner Eroberung direkt in die Spitze, wo Butzek den Pass erlief. Der zurücktrabende Al Tamemy griff nicht entschlossen ein und Butzek traf zum 3:1 in lange rechte Eck (35.). Zwei Minuten später erhöhte der Offensivspieler gar zum 4:1-Pausenstand. 
Nach dem Wechsel war der TSB jederzeit Herr der Lage, Phönix Lübeck stand aber nun auch dichter zusammen. Zwei Minuten vor dem Abpfiff setzte Tarik Pannenholzer mit dem 5:1 den Schlusspunkt unter eine denkwürdige Partie. »Ich kann nur hoffen, dass es so eine schwache Schiedsrichterleistung im Leistungsfußball nicht noch einmal gibt. Die Rote Karte war für meine Mannschaft während des Spiels nicht zu verarbeiten. Wir werden auch Protest gegen die rote Karte einlegen, denn das Spiel wurde heute ja auf Video aufgenommen«, so der enttäuschte Phönix-Trainer Frank Salomon. »Uns hat die rote Karte natürlich nicht geschadet. Auch in dieser Höhe ist es ein verdienter Sieg für uns. Wir sind mit der Leistung der Mannschaft absolut zufrieden«, freute sich hingegen TSB Co.-Trainer Hoymar Sörensen über den Auftritt dominierenden Gastgeber.

Jörn Saemann

TSB Flensburg: Rathmann – Möller, Nissen (74. Holland), Vosgerau – Warncke, Ingwersen, Puttins, Pannholzer, Holtze (71. Fakhoury) – Carstensen (79. Brieskorn), Butzek.

FC Phönix Lübeck: Caglar – Al Tamemy (46. Blazheski), Lindenberg, Steinwarth, Thiel – Dagli (70. Matvjejev), Sievers, Sohrweide, Meyer – Saar, Pajonk. (70. Meins).Schiedsrichter:Lars Jansen (FC Kilia Kiel)
Zuschauer: 120
Rote Karte: Meyer (13.)