Press-Team musste sich cleveren Jung-Störchen beugen

Fußball Oberliga

10. September 2017, 19:00 Uhr

Flensburg. Die Oberliga-Fußballer des TSB Flensburg haben ihre zweite Heimniederlage kassiert. Gegen die spielstarke Zweitliga-Reserve der KSV Holstein, hatte das Team von Joachim« Press mit 0:3 (0:1) das Nachsehen. 


Durch das Ende der jüngsten Erfolgsserie von drei Siegen und einem Remis, verpasste der TSB den Sprung ins obere Tabellendrittel. Bei unangenehmen Regenwetter, waren die Gäste in der ersten Halbzeit feldüberlegen. Dennoch konnte sich das Team von Ole Werner keine richtige Torchance erspielen. So löste sich der TSB nach einer halben Stunde aus der Umklammerung der »Jungstörche« und hatte in der 40. Minute die große Chance zur Führung. Tanju Hassanoglou hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt und bediente im Strafraum Malek Fakhoury. Doch der schoss aus acht Metern knapp über den Kieler Querbalken. Dies sollte sich nur vier Minuten später rächen. Der TSB verlor den Ball bei eigenem Angriff und die Gäste konterten schnell. Im Strafraum konnte die Situation nicht bereinigt werden und Coimbra Fernandes kam zum Abschluss und schoss den Ball zur 0:1 Pausenführung in die Flensburger Maschen. Nach dem Wechsel wollte das Press-Team den Druck erhöhen und schon zwei Minuten nach Wiederbeginn zog Timo Carstensen ab. Doch der Ball flog rechts am Tor vorbei. Danach war der TSB bemüht, leistete sich im Aufbauspiel aber zu viele kleine Fehler. Nach einer Stunde Spielzeit setzte sich Jannik Braun auf der rechten Außenbahn durch und »chipte« den Ball in den Flensburger Sechzehner. Dort war Maurice Knutzen in zentraler Position zur Stelle und schoss unhaltbar zum 0:2 ein. Danach versuchte der TSB noch einmal, ins Spiel zurückzukommen. Nachdem Arne Ingwersen über das Tor zielte (62.), hatte Eslin Kamuhanga nur sechzig Sekunden nach seiner Einwechslung die große Chance zum Anschlusstreffer. Nach einem energischen Angriff steckte Hassanoglou den Ball zum Stürmer durch, der mit seinem Schuss aber am glänzend reagierenden Holstein-Keeper Bernd Schipmann scheiterte (64.).

Die Entscheidung

In der 83. Minute war es dann soweit, als Fernandes alle Gegenspieler bei einem Konter alt aussehen ließ und seinen mitgelaufenen und freistehenden Mitspieler Julius Alt bediente. Der hatte keine Probleme, zum 0:3 Endstand einzuschieben. Während Holstein-Coach Werner sich über einen »verdienten, aber zu hohen Sieg« freute, war Press enttäuscht. »Wir haben bei allen drei Gegentoren kräftig mitgeholfen. Eine Mannschaft mit der Klasse von Holstein nutzt das aus. Wir müssen endlich davon wegkommen, eine Jubeltruppe zu sein. Nach dem 0:2-Rückstand und bei Ballverlusten haben einige Spieler die Köpfe hängen gelassen und sind nicht zurückgelaufen. Charakter sieht man erst in der Niederlage. Ich hoffe, jeder Spieler zieht seine Lehren daraus«, fand Press kritische Worte. 


Jörn Saemann

TSB Flensburg: Darwish – Eglseder (79. Petersen), Vosgerau, Holland, Hassanoglou – Warncke (81. Thomsen), Ingwersen, Sohrweide, Laß – Fakhoury (63. Kamuhanga), Carstensen.

Holstein Kiel II: Schipmann – Braun, Dürholtz (70. Spohn), Foit, Mohr – Sander (80. Alt), Gürntke, Karazor, Barendt (85. Ayyildiz) – Knutzen, Fernandes.
Schiedsrichter: Henning Deeg (TuS Hartenholm)
Zuschauer: 125