Müder TSB patzt im Titelrennen

Schleswig-Holstein-Liga

03. April 2016, 18:40 Uhr

Flensburg. Der TSB Flensburg musste im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga einen herben Dämpfer hinnehmen. Trotz zwischenzeitlicher Führung verlor die Mannschaft von Trainer »Jockel« Press nach einer schwachen Vorstellung mit 1:2 (1:0) gegen Außenseiter TuS Hartenholm und muss sich nun gehörig steigern, wenn die Mission Meisterschaft in der SH-Liga noch gelingen soll. 


»Wir müssen nun schnell wieder aufstehen. Wir haben unsere gute Ausgangsposition ein wenig geschwächt, doch man darf auch mal hinfallen. Wir sollten nach so einer Niederlage auch nicht alles schlecht reden. Doch Hartenholm hatte nur diese zwei Chancen und hat uns mit ganz einfachen Mitteln geschlagen«, sagte Press. NeschZuschauer:100

Der TSB stellte sich selbst ein Bein. Das Team wirkte über weite Strecken der Partie müde, es fehlte an Genauigkeit und oft wählten die TSB-Akteure die kompliziertere Variante. Und dennoch: eigentlich hatte der TSB alles in der Hand. Thomas Lohner (13.), Sandi Duratovic (30.) und erneut Lohner (35.) ließen jedoch passable Gelegenheiten aus, um den TSB zeitig in Führung zu schießen. Das gelang kurz vor der Pause dann Duratovic, der eine feine Vorlage seines Kapitäns Lasse Sohrweide zum 1:0 einnickte. Erst Leif Carstensen (47.) dann aber vor allem der von Sohrweide mustergültig bediente und freistehende Piet Gömpel (50.) ließen nach dem Seitenwechsel die Chance zur Vorentscheidung aus. Das sollte sich rächen. Denn der TSB taumelte zunehmend. Der Distanz-Schuss von Christian Jaacks (54.) und der missglückte Torversuch von Maximilian Kokot (55.) waren erste Warnschüsse der leidenschaftlich kämpfenden Gäste. Deren Trainer Jörg Schwarzer schickte dann nach 59 Minuten Silvan Gensmer ins Rennen, und der 24 Jahre alte Mittelstürmer bewies Killerinstinkt und wurde zum Favoritenschreck. In der 64. Minute gelang ihm per Kopf zunächst der 1:1-Ausgleich (63.). Nur zwölf Minuten später sahen Lars-Ole Puttins und der eingewechselte Marvin Treitz ganz schlecht aus - 1:2 (75.). Unzufriedene Zuschauer auf den Rängen (»So ein gedaddel da«) sahen das Unheil kommen. Auch der vorherige Zuruf von »Jockel« Press (»Die ganz einfachen Sachen machen. Nicht so kompliziert«) ertönte mit sorgenvoller Stimme. Der TSB erholte sich jedoch nicht mehr. Björn Johannsson hatte gar das 3:1 auf dem Fuß (80.). »Man hat heute auch gesehen, dass uns die Alternativen gefehlt haben. Wir haben zudem viele einfache Fehler gemacht, und der Gegner hat Kampfgeist bewiesen«, erklärte Press. Kapitän Lasse Sohrweide sagte: »Irgendwie waren wir müde heute, obwohl wir ja Chancen hatten. Das darf uns aber nicht passieren. Trotzdem: dass wir in der Liga nicht durchmarschieren, war klar.« Der 29-Jährige glaubt aber weiter an den Titel. Am Sonnabend (14.30 Uhr) geht es zum Derby beim TSV Kropp. Da will der TSB ein ganz anderes Bild abgeben. 


Marc Reese 
mr@fla.de

TSB: Hagge - Vosgerau, Holland, Lohner, Puttins, Carstensen, Gömpel, Hansen (70. Treitz), Sohrweide, Hassanoglou (70. Lüthje) - Duratovic.


TuS Hartenholm: Rathjen - Delfs, Johannsson, Wasner, Genz, Kokot, Holz (85. Bruhn), Quinting, Brumshagen, Jaacks (81. Oldenburg), Holfert (59. Gensmer).
Schiedsrichter: Torben Nesch

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