Lauge macht den Unterschied

SG Flensburg-Handewitt

26. November 2015, 16:00 Uhr

Lauge im Anflug: Elf Tore warf Rasmus Lauge (am Ball) beim 27:25-Erfolg in der Champions League gegen Wisla Plock. (Foto: Sebastian Iwersen)

Flensburg. Rasmus Lauge war ein gefragter Mann. Nach dem 27:25 (13:11)-Erfolg im Champions League-Heimspiel am Mittwochabend gegen Wisla Plock waren die Kameras und Mikrofone insbesondere auf den 24-Jährigen gerichtet, der mit seinen elf Treffern neben Keeper Mattias Andersson zum Matchwinner der SG Flensburg-Handewitt avancierte. 

Bei einem Sieg, der das SG-Team in der Vorrundengruppe A vorerst auf Rang zwei katapultierte. »Insgesamt hätten wir aber noch viel besser spielen können. Wir hatten eine gute Defensive, einen starken Mattias Andersson im Tor. Aber im Angriff haben wir viele leichte Fehler gemacht. Das muss besser werden«, analysierte Lauge das Spiel. In einer Partie gegen unbequeme Polen, die sich trotz mehrfachen Rückstandes nie aufgaben und Tuchfühlung wahrten, war vor allem er es, der mit seiner Übersicht und zahlreichen Toren vorne die Ausrufezeichen setzte. Lauge bestach mit Entschlossenheit, Präsenz, Kreativität und Spielintelligenz - und er übernahm auch in schwierigen Situationen unaufgeregt Verantwortung. Die SG, bei der Holger Glandorf seinen 200. Pflichtspieleinsatz im SG-Dress hatte, kam gut ins Spiel. Über 3:1 und 7:4 stand es alsbald 9:6. Wisla Plock aber glich aus (9:9) und war auch zur Pause (11:13) dran.

Schwächen im Abschluss

Zur zweiten Halbzeit brachte SG-Trainer Ljubomir Vranjes seinen Spielmacher Thomas Mogensen. Flensburg setzte sich prompt auf 17:13 ab und schien auf der Siegerstraße. Schwächen im Abschluss, einige Unkonzentriertheiten und ein bärenstarker Gäste-Keeper Rodrigo Corrales hielten Plock aber im Spiel. Es sollte noch ein Krimi werden, als Michal Daszek in der Schlussminute auf 25:26 verkürzte. Die Erlösung brachte dann Jubilar Holger Glandorf mit seinem Durchmarsch zum 27:25 wenige Sekunden vor der Schlusssirene. »Wir haben sicherlich nicht so gut gespielt wie wir können, da waren viele Fehler bei uns. Wir müssen uns wirklich verbessern vor dem Spiel in Göppingen (Sonntag, 17.15 Uhr, Red.), wenn wir dort gewinnen wollen«, sagte Ljubomir Vranjes. Derweil ist Rasmus Lauge, vor der Saison vom THW Kiel geholt, kaum mehr aus dem SG-Spiel wegzudenken. In rasantem Tempo hat der dänische Rückraumspieler das Spiel der Flensburger erlernt und verinnerlicht.

»Ich weiß, was ich kann«

Ob ihn diese schnelle Eingewöhnung überrascht? Lauge guckt bei dieser Frage leicht verdutzt. »Das Flensburger Spiel passt zu mir, das habe ich gewusst, schließlich habe ich Flensburg jahrelang gesehen. Ich weiß, was ich kann und glaube an mich«, sagt Rasmus Lauge, der generell findet, dass das SG-Spiel »seit September insgesamt deutlich besser« läuft. Der Erfolg gegen Plock war der 13. Pflichtspielsieg in Folge für die SG. Die letzte Niederlage datiert vom 3. Oktober (23:27 in der Champions League beim THW Kiel). Am Sonntag geht es in der Bundesliga nach Göppingen. Durch die Niederlage der Rhein-Neckar Löwen am Sonnabend im Melsungen ist die Ligaspitze enger zusammengerückt. Angesprochen auf Göppingen und das mögliche Ziel Meisterschaft, sagt Lauge. »Verlieren wir in Göppingen, brauchen wir über die Meisterschaft zu 100 Prozent nicht mehr zu reden«.


Marc Reese 
mr@fla.de

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (19/2 Paraden) – Karlsson, Eggert (2/2), Glandorf (2), Mogensen (1), Svan (4), Wanne (2), Djordjic (1), Toft Hansen (4), Lauge (11). 


Wisla Plock: Wichary (bei einem 7m), Corrales (22/1 Paraden) – Kwiatkowski, Daszek (1), Racotea (2), Pusica, Ghionea (2/1), Rocha (5/2), Piechowski (1), Montoro (4), Tarabochia (1), Nikcevic (3), Konitz, Zhitnikov (6). 

Schiedsrichter: Kristiansen/Togstad (Norwegen) 

Zeitstrafen: 0:3 (Zhitnikov, Rocha, Daszek) 

Siebenmeter: 3/2:5/3 (Eggert scheitert an Corrales – Andersson hält gegen Racotea und Rocha); 

Zuschauer: 4367