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Ex-Flensburger gibt Karriereende bekannt

Handball

Thomas Bleicher
16. Januar 2019, 13:05 Uhr

Johan Jakobsson (r.) muss seine Karriere einstellen. »Bitter« findet Freund Tobias Karlsson (l.). Mit Mattias Andersson bildeten die drei viele Jahre ein starkes Trio bei der SG und im schwedischen Nationalteam. Archivfoto

Kopenhagen/Göteborg. Der Schritt ist ihm nicht leicht gefallen, aber er ist unausweichlich. Johan Jakobsson hat am Mittwoch um Punkt 13 Uhr das Ende seiner Handballkarriere bekannt gegeben. Der Schwede, der von 2014 bis 2017 für die SG Flensburg-Handewitt auflief, teilte dies gemeinsam mit seinem Verein IK Sävehof mit.

»Es ist natürlich bitter das ich den Zeitpunkt für mein Karriereende nicht selber bestimmen durfte«, so Jakobsson, der sich vor etwa einem Jahr, am 20. Januar 2018 beim EM-Spiel mit Schweden gegen Frankreich eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Diese plagte ihn seither und führt nun dazu, dass er seine Profikarriere einstellen muss. »Die Nachwehen der Verletzung haben mich einsehen lassen, dass ich nicht mehr im Profibereich spielen kann. Ich hoffe jedoch, dass es mir irgendwann so gut geht, dass ich wieder ein normales Leben führen kann.«
Dies ist aktuell für Jakobsson nicht möglich. So beeinträchtigt ihn die Gehirnerschütterung bzw. die Folgen weiterhin stark. Er kann beispielsweise nur halbtags arbeiten und tut dies in einem Ingenieursbüro.

Jakobsson wechselte im Sommer 2014 vom dänischen Verein Aalborg an die Förde. Mit Aalborg gewann er die dänische Meisterschaft und in Flensburg holte er 2015 den DHB-Pokal. Er wurde an dem Wochenende zum besten Spieler des Final4 in Hamburg gewählt. In seiner Zeit in Deutschland erlitt er vor der WM 2017 seine erste Gehirnerschütterung. Diese zog er sich in einem Testspiel gegen Norwegen zu. 
Vor zwei Jahren ging es für ihn zurück in die Heimat zu Sävehof wo einst seine Profikarriere begann und 2010 sowie 2011 die schwedische Meisterschaft holte.
Im Nationalteam bestritt er 121 Länderspiele und erzielte dabei 266 Tore. Der Wurfgewaltige Linkshänder gewann 2012 in London die Olympische Silbermedaille und nahm auch 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Er gehörte zum EM-Kader 2018 als Schweden EM-Silber holte. Im Finale war er allerdings nicht mehr dabei, da er sich im Hauptrundenspiel gegen Frankreich am 20. Januar 2018 jene Kopfverletzung zugezogen hatte, die letztlich zu seinem Karriere ende führte.

Ruwen Möller

Ein exklusives, ausführliches und bewegendes Interview mit Johan Jakobsson gibt es in der Donnerstagsausgabe von Flensborg Avis. Dazu haben wir mit seinem Freund und langjährigen Weggefährten Tobias Karlsson über das Karriereende von Jakobsson gesprochen und SG-Mannschaftsarzt Torsten Ahnsel erklärt, weshalb eine Gehirnerschütterung gefährlich ist.