Enttäuschung und Leere bei Slesvig IF

Fußball-Verbandsliga

Thomas Bleicher
30. Oktober 2017, 07:40 Uhr

Slesvig IF Saison 2017/18

Schleswig. »Ich bin sprachlos und ratlos. Zutiefst enttäuscht«. Finn Petersen, Coach des Fußball-Verbandsligisten Slesvig IF, ist sportlich momentan nicht zu beneiden. Obwohl sich seine Mannschaft selbst mit nur noch zehn Mann nach einem 0:2-Rückstand aufbäumte und zum Ausgleich kämpfte, setzte es beim 2:4 (0:2) am Sonnabend gegen den TSV Büsum doch wieder eine Niederlage. Die Sechste bereits aus den vergangenen acht Liga-Spielen.

»Willkommen im Abstiegskampf«, sagte der schwer getroffene Cheftrainer, der wie seine Schützlinge seit dem 19. August auf einen Sieg wartet. Mit elf Punkten (drei Siege, zwei Remis, sieben Niederlagen) aus 12 Spielen sieht es düster aus.

Wechselbad der Gefühle

Das Aufeinandertreffen gegen Büsum war ein Wechselbad der Gefühle für Petersen und seine Schützlinge. Gegen einen Gegner, den der Coach »schwächer als zuletzt Wiesharde« einstufte, ging vor der Pause einiges schief. Beim 0:1 durch Rico Woyt (35.) sah die Defensive nicht gut aus und das 0:2 legte sich SIF-Torwart Kenny Koch in der 40. Minute nach einer Eckballhereingabe quasi selbst ins Tor. Dann war Pause. Und offenbar fruchteten auch die Pausen-Worte von Finn Petersen (»Ich habe da ein paar Sachen angesprochen, ohne laut zu werden«). 

 Zwar flog Jesse Jacobsen in der 55. Minute mit Gelb-Rot vom Feld, die Hausherren agierten nun aber bissiger, mit mehr Leidenschaft. Und hatten Glück. In der 62. Minute landete ein weiter Freistoß von Max Reimann kurios im Tor (1:2/62.), vier Minuten später glich Flemming Gottschalk gar aus (2:2/66.). 
 Doch SIF hat momentan einfach kein Glück. Das Team kassierte quasi im Gegenzug den 2:3-Rückstand »Da sind wir zu dritt gegen einen Gegenspieler bei einem hohen Ball«, hadert Petersen mit der Entstehung des bitteren Gegentreffers. SIF machte auf, spielte hinten Mann gegen Mann, der bereits vor den SIF-Toren eingewechselte Offensivspieler Marcel Stange verpasste aber knapp den Ausgleich. Eine Minute vor Schluss knipste Niklas Blohm mit dem 2:4 per Strafstoß für diesen Tag das Licht aus in Schleswig. »Ich bin mit meinem Latein gerade am Ende. Mein Co-Trainer auch. Das war ein Sechs-Punkte-Spiel. Ich weiß, dass die Jungs es können. Deshalb bin ich ja auch so ratlos«, sagte Petersen.

Neuer Anlauf ins Glück

Am kommenden Sonnabend (Anstoß 14 Uhr) geht es beim SC Weiche Flensburg 08 III weiter für SIF. Ein neuer Anlauf ins Glück. 


Marc Reese
mr@fla.de

SIF: Koch - Husfeldt (81. Völkner), Jesse Jacobsen, Erdmann (61. Stange), Reimann, Steffensen, Jost Jacobsen, Gottschalk, M. Wegner, E. Wegner, Kraushaar.
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Jesse Jacobsen (55./Slesvig IF)
Zuschauer:55
Schiedsrichter:Paul Jasper Albrecht