UPDATE: Der HSV ist schon wieder weg

Trainingslager

Thomas Bleicher
25. Juni 2018, 22:00 Uhr

Tore und Rasen, aber keine HSV-Fußballer mehr auf dem Sportplatz an der Marineschule in Flensburg. Das Trainingslager an der deutsch-dänischen Grenze ist vorzeitig beendet. (Foto: Lars Salomonsen)

Glücksburg/Flensburg. Kaum war der Hamburger SV im Trainingslager in Glücksburg bei Flensburg angekommen, da war er auch schon wieder weg. Der Bundesliga-Absteiger brach sein Vorbereitungscamp schon am Montag ab, nachdem er erst am Sonntagnachmittag eingetroffen war.

Grund ist nach Angaben des Vereins der schlechte Trainingsplatz auf dem Gelände der Marineschule Mürwik in Flensburg. »Wir haben in Glücksburg grundsätzlich hervorragende Bedingungen vorgefunden, nur der Rasen des Trainingsplatzes konnte leider trotz vorangegangener Bearbeitung in keinen angemessenen Zustand gebracht werden«, sagte Sportvorstand Ralf Becker. »Er birgt stellenweise ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko, das wir so nicht eingehen können, denn die Gesundheit unserer Spieler steht über allem.«
HSV-Pressesprecher Till Müller sagte gegenüber Flensborg Avis: »Der Platz hat unsere Erwartungen nicht erfüllt. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, dass wir das Trainingslager beenden, und wieder nach Hamburg zurückkehren, um dort zu trainieren. Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, dass es anders kommt. Vor allem, weil ansonsten alles super war und wir uns sehr wohl gefühlt haben. Alles hat gepasst. Bis auf den Platz, aber dort findet nun einmal unsere Arbeit hauptsächlich statt.«

Danach fiel die Entscheidung

Erstmals am Montag absolvierte das Team eine Einheit auf dem Platz. Danach fiel die Entscheidung zur Rückkehr. »Wir benötigen gute Trainingsbedingungen, um uns bestmöglich auf die Saison vorbereiten zu können. Dies war aufgrund der Platzbeschaffenheit leider nicht gegeben«, klagte Trainer Christian Titz.

Die Entscheidung sei auch in Absprache mit der Mannschaft getroffen worden. Der HSV hatte eine Agentur mit der Organisation des Trainingslagers beauftragt. Schadenersatzansprüche müssen nun geklärt werden. Das Training wird jetzt auf dem Übungsplatz neben dem heimischen Volksparkstadion fortgesetzt. Unmittelbar nach Rückkehr am Montagabend absolvierte die Mannschaft dort eine Einheit.
Die Alternative, ein anderes Camp zu suchen, war zunächst erwogen, dann aber verworfen worden. Auch die angereisten Anhänger des Absteigers mussten wieder heimkehren. »Wir hoffen diesbezüglich auch auf das Verständnis der HSV-Fans«, so Becker. »Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, sehen aber in diesem Fall keine alternative Lösung.«
Fregattenkapitän Tim Gabrys, Presse-Offizier der Marineschule Mürwik, sagte gegenüber Flensborg Avis: »Das ist sehr schade. Vor allem tut es mir für die Zuschauer und Kinder leid, die sich auf das öffentliche Training gefreut haben.« Am Dienstag und Donnerstag wollte der HSV die Tore zum Übungsplatz in Flensburg für die Öffentlichkeit öffnen.
Daraus wird nun nichts.
Marc Reese
mr@fla.de